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Russland-Türkei-Kommentar : Beständig wie Aprilwetter

Russlands Außenminister Sergej Lawrow (links) mit dem türkischen Außenminister Mevlüt Cavusoglu am Dienstag in Ankara Bild: dpa

Bei seinem Besuch in Ankara hat der russische Außenminister zwar schöne Worte über das große Vertrauen zwischen Moskau und Ankara gesagt. Doch ein neues Bündnis entsteht da nicht – jedenfalls noch nicht.

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          Der russische Außenminister Sergej Lawrow hat während seines Besuchs in Ankara schöne Worte über das angeblich große gegenseitige Vertrauen zwischen Moskau und Ankara gesagt und die Sanktionen der Vereinigten Staaten gegen die Türkei scharf verurteilt.

          Das war es dann aber auch: Ein neues Bündnis ist da – jedenfalls noch – nicht im Entstehen. Wirtschaftliche Unterstützung von Russland kann die Türkei in ihrer derzeitigen Krise ohnehin nicht erwarten, weil der Kreml dazu gar nicht die Mittel hat. Und die politischen Beziehungen zwischen den Präsidenten Putin und Erdogan hatten in den vergangenen Jahren die Beständigkeit von Aprilwetter.

          Angesichts der Bereitschaft beider Herrscher, ihren sogenannten Verbündeten in den Rücken zu fallen, sobald sie einen Vorteil darin erkennen, dürfte sich daran so schnell nichts ändern.

          Wenn die gegenwärtige Krise zu einem Bruch zwischen der Türkei und dem Westen führen sollte, würde der Kreml frohlocken. Aber nicht seine Verführungskünste werden dann der Grund dafür sein, sondern Erdogans Kurs und das, was Donald Trump für Politik hält.

          Reinhard Veser
          Redakteur in der Politik.

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