https://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/bericht-ueber-neuen-angriff-auf-us-stuetzpunkt-in-syrien-18775414.html

Syrien : Bericht über neuen Angriff auf US-Stützpunkt

  • Aktualisiert am

Pentagon-Sprecher Patrick Ryder, Brigadegeneral der US-Luftwaffe Bild: dpa

Nach dem amerikanischen Vergeltungsschlag in Syrien soll es zu einem weiteren Angriff auf eine US-Basis gekommen sein. Einen Konflikt mit Iran will Präsident Biden nicht suchen.

          2 Min.

          US-Präsident Joe Biden hat nach der Tötung eines Amerikaners durch einen Drohnenangriff in Syrien vor weiteren Angriffen gewarnt. Man suche keinen Konflikt mit dem Iran, sagte Biden am Freitag, nachdem die amerikanischen Geheimdienste von einer Drohne „iranischen Ursprungs“ gesprochen hatten. „Aber seien Sie darauf vorbereitet, dass wir zum Schutz unseres Volkes kraftvoll handeln werden.“ Amerikanische Medien berichteten später von weiteren Angriffen auf Einrichtungen des US-Militärs im Nordosten Syriens. Dabei sei ein Soldat verletzt worden, meldete der Sender ABC unter Berufung auf eine nicht namentlich genannte Quelle. Eine offizielle Bestätigung gab es dafür zunächst nicht.

          Bei dem ersten Drohnenangriff auf einen Militärstützpunkt war nach Angaben des Pentagons ein Auftragnehmer der Armee getötet worden. Das US-Militär griff daraufhin Ziele von Verbündeten der iranischen Revolutionsgarden aus der Luft an, woraufhin laut Pentagon wiederum die Militärbasis „Green Village“ im Nordosten Syriens mit zehn Raketen beschossen wurde. Soldaten seien dabei jedoch nicht verletzt worden. Die Regierung in Washington geht nach eigenen Angaben davon aus, dass hinter den Angriffen ebenfalls Gruppen stehen, die von den Revolutionsgarden unterstützt werden.

          900 US-Soldaten im Osten Syriens

          Die Revolutionsgarden sind die Eliteeinheit der iranischen Streitkräfte und weitaus wichtiger als die klassische Armee des Landes. Der Iran ist im Bürgerkrieg neben Russland der wichtigste Verbündete des syrischen Präsidenten Baschar al-Assad. Dessen Regierung beherrscht etwa zwei Drittel des zersplitterten Landes, darunter die meisten größeren Städte samt der Hauptstadt Damaskus. US-Soldaten wurden 2015 zur Unterstützung des Kampfs gegen die Terrormiliz „Islamischer Staat“ (IS) nach Syrien geschickt, 900 sind heute noch dort stationiert – vor allem im Osten des Landes.

          Zurzeit mehren sich wieder die Warnungen vor einer Eskalation des Konflikts um das iranische Atomprogramm. Ein Abkommen aus dem Jahr 2015, mit dem der Iran das Programm im Gegenzug für das Ende westlicher Sanktionen einschränkte und vom Bau einer Atombombe abgehalten werden sollte, wurde 2018 unter dem damaligen US-Präsidenten Donald Trump aufgekündigt. Die Führung in Teheran fühlt sich deshalb nicht mehr an ihre Zusagen gebunden und treibt das Programm in ihrem Sinne voran. Verhandlungen über eine Wiederbelebung des Abkommens liegen seit Monaten auf Eis.

          Bei einem Besuch im kanadischen Ottawa betonte Biden mit Blick auf die Drohnenattacke und die Reaktion der USA: „Wir werden unsere Bemühungen fortsetzen, terroristische Bedrohungen in der Region zu bekämpfen.“ Ähnlich äußerte sich Pentagon-Sprecher Pat Ryder: Der Hauptfokus der USA in Syrien sei der Kampf gegen den IS. „Aber wenn unsere Streitkräfte bedroht sind, werden wir geeignete Maßnahmen ergreifen, um sicherzustellen, dass sie geschützt bleiben und wir zukünftige Angriffe abwehren können.“

          Weitere Themen

          Topmeldungen

          Beschauliches Städtchen: Wohnhäuser in Löhnberg

          Mehr Menschen ziehen aufs Land : Das Wunder von Löhnberg

          Bis vor 15 Jahren war die kleine Gemeinde Löhnberg in Mittelhessen im Niedergang, bis sie einiges änderte. Heute wächst sie stärker als alle anderen im Bundesland. Wie ist das gelungen?
          Hier fing alles an: Claudia Roth am 19. Mai 2023 bei der Jewrovision-Veranstaltung in Frankfurt

          Jüdische Community streitet : Für oder gegen Claudia Roth?

          Zwei konträre offene Briefe sind im Nachgang zu den Frankfurter Buhrufen gegen Claudia Roth publiziert worden. Der eine verteidigt sie großmütig, der andere unterstreicht die Kritik an ihr in harschem Tonfall.

          Aufregung um Novak Djokovic : „Ich würde es wieder so sagen“

          Andere treibt er auf die Barrikaden, ihn treibt es an: Novak Djokovic liebt das Drama als Extrakick. Diesmal ignoriert er die Unabhängigkeit des Kosovo – und baut auf Narrenfreiheit als Tennisstar.

          Newsletter

          Immer auf dem Laufenden Sie haben Post! Die wichtigsten Nachrichten direkt in Ihre Mailbox. Sie können bis zu 5 Newsletter gleichzeitig auswählen Es ist ein Fehler aufgetreten. Bitte versuchen Sie es erneut.
          Vielen Dank für Ihr Interesse an den F.A.Z.-Newslettern. Sie erhalten in wenigen Minuten eine E-Mail, um Ihre Newsletterbestellung zu bestätigen.