In Kiew fragt der Gastgeber: Darf ich Sie umarmen?
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Gedenken: Bas am Grab des Unbekannten Soldaten in Kiew Bild: Reuters
Versöhnliche Gesten prägen den Besuch von Bundestagspräsidentin Bärbel Bas in der Ukraine. Die Kriegsgräuel der Nazis sollen nicht vergessen werden – die jüngsten Verstimmungen zwischen Berlin und Kiew dafür wohl.
Die Ukraine hat am Sonntag den Jahrestag des Endes des Zweiten Weltkriegs im Zeichen der russischen Invasion begangen. Redner stellten immer wieder den Bezug zwischen dem aktuellen russischen Angriffskrieg und der damaligen Zeit her, als die sowjetische Ukraine von deutschen Truppen restlos besetzt wurde, doch 1945 auch am Sieg über das nationalsozialistische Regime Anteil hatte. Als bisher ranghöchster Besuch aus Deutschland seit dem Kriegsbeginn am 24. Februar war Bundestagspräsidentin Bärbel Bas (SPD) zum Gedenktag nach Kiew gekommen.
Der ukrainische Parlamentspräsident Ruslan Stefantschuk empfing sie vor dem Grab des Unbekannten Soldaten. Nach einem kurzen Wortwechsel zur Begrüßung fragte Stefantschuk die Besucherin: „Darf ich Sie umarmen?“ So begann der Besuch mit einem Zeichen der Versöhnung. Während in Russland und der Ukraine am 9. Mai des Kriegsendes gedacht wird, hat Kiew 2015, um die sowjetische und die europäische Tradition zu verbinden, zusätzlich den 8. Mai zum Gedenktag erklärt, zum „Tag der Erinnerung und Versöhnung“.
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