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Aussöhnung : Australische Regierung legt Referendum zur Anerkennung der Aborigines vor

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Der australische Premier Anthony Albanese wirbt dafür, dem australischen Parlament Vertreter von indigenen Völkern als Berater zur Seite zu stellen. Bild: AP

Per Referendum soll Vertretern der indigenen Völker Australiens eine beratende Rolle im Parlament eingestanden werden. „Wenn nicht jetzt, wann dann?“, warb der sichtlich bewegte Ministerpräsident Anthony Albanese für ein „Ja“.

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          Die australische Regierung hat das geplante Referendum zur verfassungsmäßigen Anerkennung der indigenen Ureinwohner vorgelegt. „Wenn nicht jetzt, wann dann?“, sagte der sichtlich bewegte Ministerpräsident Anthony Albanese am Donnerstag auf einer im Fernsehen übertragenen Pressekonferenz. „Viele haben lange auf diesen Moment gewartet. Doch haben sie während dieses Prozesses so viel Geduld und Optimismus bewiesen, und dieser Geist der Zusammenarbeit und des durchdachten, respektvollen Dialogs war so wichtig, um an diesem Punkt geeint anzukommen.“

          Die Australier sollen nun zwischen Oktober und Dezember darüber abstimmen, ob die Verfassung geändert werden soll, um einen beratenden Ausschuss im Parlament mit dem Namen „Aboriginal and Torres Strait Islander Voice“ einzurichten. Dieser Ausschuss würde das Parlament in Angelegenheiten, die die indigenen Völker betreffen, unverbindlich beraten. Jede Änderung der australischen Verfassung erfordert ein nationales Referendum.

          Die Aborigines und Torres Strait Islander, die etwa 3,2 Prozent der australischen Bevölkerung ausmachen, sind derzeit parlamentarisch nicht vertreten. Die durchschnittliche Lebenserwartung der unterprivilegiertesten Bevölkerungsgruppe Australiens liegt rund 17 Jahre unter der übrigen Australier. Alkohol- und Drogenmissbrauch ist häufiger wie auch häusliche Gewalt und der Anteil der Bevölkerung in Haft.

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