Warum viele Aborigines den „Australia Day“ abschaffen wollen
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Qualmende Blätterbüschel: Aborigines am Nationalfeiertag während einer Morgenzeremonie in Sydney Bild: dpa
Australien blickt anders als früher auf seinen Nationalfeiertag. Viele Indigene würden ihn am liebsten ganz abschaffen. An einem historischen Ort regt sich Protest.
Das wabernde Geräusch eines Didgeridoos erklingt, dazu ein durchdringender Gesang. In der Luft liegt der Geruch von brennenden Eukalyptusblättern. Eine Gruppe im Gesicht weiß bemalter Aborigines bahnt sich mit qualmenden Blätterbüscheln in den Händen einen Weg durch die Zuschauer, die ihre Zeremonie auf einem Rasenstück am Hafen von Sydney verfolgen. Durch den Rauch scheint in der Morgensonne die Silhouette der nur einige Hundert Meter weiter liegenden Sydney Harbour Bridge.
Nach dem Ende der Rauchzeremonie tritt eine Frau an das Podium. Sie ruft die Menschen zu einer Schweigeminute auf. Es ist nichts zu hören außer dem Didgeridoo. Dann beginnt die Rede. „Dieser Tag, dieses Datum, ist ein Tag der Trauer für mein Volk“, sagt die indigene Kommunalpolitikerin Yvonne Weldon. Dieser Ort am Hafen von Sydney sei der „Ground Zero“ für die Kolonisierung und ihre Folgen.
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