Zentralamerika : Ausnahmezustand in Honduras ausgerufen
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Vermummter Demonstrant in Honduras Bild: dpa
Gewaltsame Proteste erschüttern nach der Präsidentenwahl Honduras. Mindestens zwölf Menschen wurden verletzt. Für das Land gilt nun eine nächtliche Ausgangssperre.
Nach gewaltsamen Protesten gegen das mutmaßliche Ergebnis der Präsidentschaftswahl in Honduras hat Präsident Juan Orlando Hernández den Ausnahmezustand ausgerufen. Mit dem Dekret wurde auch eine nächtliche Ausgangssperre verhängt, wie Regierungssprecher Jorge Ramón Hernández Alcerro am Freitagabend erklärte. Die Ausgangssperre gilt demnach für zehn Tage zwischen 18 Uhr abends bis 6 Uhr morgens.
Bei Protesten der Opposition hatte es zuvor Zusammenstöße zwischen Polizei und Demonstranten gegeben. Nach Angaben der Polizei gab es in mehreren Regionen des mittelamerikanischen Landes Krawalle. Mindestens zwölf Zivilisten seien verletzt worden, einige von ihnen durch Schüsse. Die Sicherheitskräfte erklärten, es seien auch Autos und Geschäfte beschädigt worden, einige seien angezündet worden. Auch habe es Plünderungen gegeben.
Nach der Auszählung von 94 Prozent der Stimmen lag Amtsinhaber Hernández 1,5 Prozentpunkte vor seinem linksgerichteten Herausforderer Salvador Nasralla. Der Oppositionskandidat wirft Hernández Wahlbetrug vor und hat seine Anhänger zu Protesten aufgerufen.
Die Auszählung der Stimmen war fünf Tage nach der Wahl noch nicht ganz abgeschlossen. Die Wahlkommission erklärte am Freitag, sie zähle Wahlzettel mit Unstimmigkeiten unter der Aufsicht von Vertretern beider politischen Lager nochmals aus. Nasralla forderte eine komplette Neuauszählung.