Putins jüngster Einschüchterungsversuch
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Nach außen hin einträchtig: Der belarussische Diktator Alexandr Lukaschenko und Russlands Präsident Wladimir Putin Bild: Reuters
Russlands Drohungen mit Nuklearschlägen verfangen nicht wie gewünscht. Jetzt soll es die Ankündigung richten, taktische Nuklearwaffen in Belarus zu stationieren. Fachleute ziehen den militärischen Nutzen aber in Zweifel.
Es kommt nicht so oft vor, dass „Moskau. Kreml. Putin“, das wichtigste Hofberichterstattungsformat im russischen Staatsfernsehen, ein Interview mit dem Präsidenten bringt. Aber am Wochenende ging es Wladimir Putin offenkundig darum, eine Reihe von Botschaften zu verbreiten.
Dazu ließ er sich vom schuljungenhaften Pawel Sarubin, der die Zuschauer mit Raunen und Staunen am Zauber der Macht teilnehmen lässt, Stichworte geben. Putin lieferte Nachrichten, die den Russen Siegeszuversicht vermitteln und die westlichen Unterstützer der Ukraine einschüchtern sollen.
Insbesondere kündigte Putin an, taktische Nuklearwaffen in Belarus stationieren zu wollen. Russland habe schon zehn Kampfflugzeuge der belarussischen Luftwaffe so ausgerüstet, dass sie solche Waffen transportieren könnten. Zudem habe man Belarus einen Iskander-Raketenkomplex übergeben, „der ebenfalls Träger sein kann“. Vom 3. April an werde Russland die belarussischen Besatzungen ausbilden, bis zum 1. Juli den Bau eines „Speziallagers“ für taktische Nuklearwaffen in Belarus fertigstellen.
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