Assange gibt zu : Snowden sollte 2013 aus Moskau ausfliegen
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Noch immer in Moskau: Edward Snowden (hier während einer Videokonferenz) Bild: AFP
Der Plan stand bereits fest: Vor zwei Jahren sollte der Whistleblower Edward Snowden auf geheimen Weg aus Moskau abreisen - in der Maschine eines Präsidenten.
Wikileaks hat zusammen mit Venezuela im Jahr 2013 eine geheime Ausreise des ehemaligen amerikanischen Geheimdienstmitarbeiters Edward Snowden aus Moskau nach Lateinamerika geplant - und zwar im Flugzeug des bolivianischen Staatschefs Evo Morales. Dies gab Wikileaks-Gründer Julian Assange in einem am Sonntag veröffentlichten Gespräch mit der bolivianischen Zeitung „El Deber“ bekannt.
„Wir erörterten zunächst die Möglichkeit, Snowden im Flugzeug des venezolanischen Staatschefs Nicolás Maduro auszufliegen“, sagte Assange der Zeitung in der ecuadorianischen Botschaft in London. Da die Maschine Maduros vom amerikanischen Geheimdienst beobachtet worden sei, sei in Betracht gezogen worden, Snowden im Flugzeug von Morales nach Lateinamerika zu fliegen. Beide Präsidenten befanden sich zu einer Konferenz in der russischen Hauptstadt. Der Plan sei aufgegeben worden, als klar wurde, dass europäische Regierungen den Überflug der Maschine von Morales sperren wollten.
Das bolivianische Präsidenten-Flugzeug wurde damals in Wien zu einer Zwischenlandung gezwungen. Erst nachdem klar war, dass Snowden sich nicht an Bord befand, wurde der Weiterflug genehmigt. Bolivien machte damals die Vereinigten Staaten für den Vorfall verantwortlich. Morales hatte öffentlich erklärt, er sei bereit, Snowden Asyl zu gewähren.