Arche de Zoé : Verurteilte Franzosen haben Tschad verlassen
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Eine Sondermaschine hat die Franzosen in ihr Heimatland gebracht Bild: AFP
Die tschadische Justiz hat die Überstellung der wegen Kinderhandel verurteilten Franzosen in ihr Heimatland bewilligt. Die Mitarbeiter der Organisation Arche de Zoé wurden aus dem Land geflogen.
Die zu jahrelanger Zwangsarbeit verurteilten Franzosen haben am frühen Freitagnachmittag Tschad verlassen. Am Flughafen von N'Djamena startete eine Sondermaschine, die die sechs Mitarbeiter von Arche de Zoé nach Frankreich bringen sollte. Die Boeing sollte einen Militärlandeplatz in der Nähe von Paris anfliegen.
Der tschadische Justizminister Albert Pahimi Padacké hatte zuvor erklärt, er habe „wohlwollend“ auf ein Überstellungsgesuch der französischen Regierung geantwortet. „Ihrer Abreise steht nichts mehr entgegen.“
Die Verurteilten sollen ihre Strafe in Frankreich verbüßen. Grundlage ist ein Justizabkommen zwischen beiden Ländern von 1976.
Kinder waren keine Vollwaisen
Im Elyséepalast in Paris hieß es, der französische Staatspräsident Nicolas Sarkozy habe am Vortag mit dem tschadischen Präsidenten Idriss Deby telefoniert und über die Überstellung der Verurteilten gesprochen.
Ein tschadisches Gericht hatte die Franzosen am Mittwoch zu acht Jahren Zwangsarbeit und einer Millionenstrafe verurteilt. Die Mitglieder der Hilfsorganisation Arche de Zoé waren im Oktober festgenommen worden, als sie 103 afrikanische Kinder aus dem zentralafrikanischen Land ausfliegen wollten. Nach ihrer Darstellung handelte es sich um Waisenkinder aus Sudan; tatsächlich waren die Kinder keine Vollwaisen und kamen aus dem tschadischen Grenzgebiet. Tschad klagte die Franzosen unter anderem wegen Kindesentführung an.