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Anti-LGBT-Hetze in Uganda : Das Gift der importierten Prediger

Plakativ gegen Homosexuelle: Der Abgeordnete John Musila vergangene Woche im Parlament in der ugandischen Hauptstadt Kampala Bild: AP

Nur zwei Abgeordnete haben in Uganda gegen ein drakonisches Anti-LGBT-Gesetz gestimmt. Einer von ihnen sagt: Evangelikale Gemeinschaften aus den USA heizen die Stimmung an.

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          Mehrere Hundert Mütter und Väter stürmten Anfang März eine Mädchenschule in der Stadt Jinja in Uganda. Sie wollten ihre Töchter befreien, weil die Mädchen aus ihrer Sicht zum Lesbentum verführt würden, berichtete die ugandische Zeitung „Daily Monitor“. Zuvor hatten Gerüchte in den sozialen Medien Hetztiraden gegen die stellvertretende Schulleiterin und ihre angebliche Partnerin ausgelöst. Kurz nach den Protesten verhaftete die Polizei die beiden Frauen, die mit vollem Namen in den Medien genannt wurden. Sie warten derzeit im Gefängnis auf ihren Prozess.

          Claudia Bröll
          Politische Korrespondentin für Afrika mit Sitz in Kapstadt.

          Homosexualität ist in Uganda wie in zahlreichen afrikanischen Ländern verboten. Seit Jahren sind Schwule, Lesben und andere sexuelle Minderheiten dort Hetze ausgesetzt. In der vergangenen Woche erreichte sie ihren vorläufigen Höhepunkt mit der Verabschiedung eines der schärfsten Anti-LGBT-Gesetze auf der Welt. Jede Form sexueller Beziehungen zwischen Personen des gleichen Geschlechts und die Förderung solcher Handlungen ist demnach verboten. Sollten LGBT-Personen „schwere Vergehen“ verüben, ist die Todesstrafe möglich.

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