Charmeoffensive aus zwei Motiven
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Außenministerin Annalena Baerbock zusammen mit Mitgliedern des deutschen Bundestags nach einer Diskussionsveranstaltung des German Marshall Fund am Dienstag in Delhi Bild: dpa
Die deutsche Außenministerin bemüht sich in Indien um ein engeres Verhältnis. So will sich Deutschland gegenüber Russland und China behaupten. Aber auch wirtschaftliche Gründe spielen eine Rolle.
Annalena Baerbock zitiert lächelnd Worte ihres indischen Kollegen Subrahmanyam Jaishankar, der sich lobend zur Vertiefung der beiderseitigen Beziehungen geäußert hatte. Sie fährt auf einer Elektro-Rikscha durch Delhis Altstadt und reist schließlich zweieinhalb Stunden lang aufs Land, um die Solarstromanlage zu bewundern, die Frauen eines Dorfes dort auf die Beine gestellt haben.
Es ist eine Charmeoffensive aus zwei Motiven, einem abgeleiteten und einem genuinen. Die Ableitung, derentwegen sich Deutschland mit Indien enger verstehen und vernetzen will, gründet im russischen Angriff auf die Ukraine und auch im hegemonialen Verhalten Chinas. Der eigene Antrieb zu engerer Zusammenarbeit wird von wirtschaftlichen Motiven getrieben und, jedenfalls auf deutscher Seite, vom Empfinden gemeinsamer Werte begleitet.
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