„Unsere Waffen helfen, Menschenleben zu retten“
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Unterwegs in Sachen Ukraine: Baerbock am 9. September 2022 zum Zug nach Kiew Bild: dpa
Die grüne Außenministerin erhöht den Druck auf die Ampel-Koalition: Die Entscheidung über Kampfpanzer für Kiew müsse bald getroffen werden. Und sie benennt einen Fehler, den Deutschland nie wiederholen dürfe.
Frau Ministerin, können Sie den Wunsch der Ukraine nach deutschen Leopard-2 Panzern verstehen?
Ja.
Und teilen Sie auch die Vermutung ihres ukrainischen Kollegen Dmytro Kuleba, dass Deutschland und andere westliche Länder sich da hinter einer psychologischen Barriere verschanzen?
Ein Land im Krieg, das jeden Tag auf brutalste Art und Weise erleben muss, dass Freunde, Eltern, Geschwister sterben, wünscht sich zu Recht jegliche Hilfe und militärische Unterstützung, die es geben kann. Koste es was es wolle. Wir wiederum, die das Glück haben, weiterhin in Frieden und Sicherheit zu leben – auch weil die Ukraine unsere europäische Friedensordnung verteidigt –, haben eine doppelte Verantwortung: Diese Hilfe nicht nur zu versprechen, sondern sie auch zu liefern. Und zugleich die Verantwortung, dass sich der Krieg nicht auf andere Länder ausbreitet. Deswegen haben wir uns ganz am Anfang dieses Krieges, obwohl mir selbst das Herz geblutet hat, gegen eine Flugverbotszone ausgesprochen, weil das bedeutet hätte, dass wir selbst zur Kriegspartei gegen Russland geworden wären. Stattdessen haben wir eine radikale Wende in der deutschen Politik vollzogen und liefern seitdem Waffen, auch schwere Waffen, damit die Ukraine sich verteidigen kann. Und wie wichtig diese internationalen Lieferungen sind, haben die letzten Tage und Wochen gezeigt. Hochmoderne westliche Waffensysteme machen einen massiven Unterschied. Unsere Gepard-Panzer, Panzerhaubitzen und Mehrfachraketenwerfer helfen, dass endlich auch besetzte Orte im Osten befreit und zielgerichtet russische Luftstreitkräfte und wichtige russische Stellungen ausgeschaltet werden können.
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