
Wieder hat Trump eine Grenze verschoben
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Donald Trump im Februar auf der rechtskonservativen Konferenz CPAC Bild: AFP
Donald Trump beherrscht die Kunst der Zermürbung. Er verursacht Empörung in einem fort – und alle sind ermattet, wenn es wirklich wichtig wird. Diesmal hilft ihm ein demokratischer Staatsanwalt.
Die historische Anklage gegen Donald Trump markiert keinen Wendepunkt, sondern eine weitere Grenzverschiebung. Seit er sich im Jahr 2015 für die politische Bühne entschied, hat er das in einem fort getan: Grenzen verschieben, Tabus brechen, unpatriotisches Verhalten normalisieren. Im Rückblick wirken manche Episoden, über die sich einst die ganze politische Elite der Vereinigten Staaten und die halbe Welt echauffierten, deshalb nachgerade harmlos. Als Trump tatsächliche Staatskrisen verursachte, waren sehr viele Menschen längst abgestumpft.
Einige Beispiele. Nachdem Trump es im Vorwahlkampf gewagt hatte, den republikanischen Kriegshelden John McCain zu beleidigen, ließen die Kommentatoren keinen Superlativ ungenutzt, um seine politischen Ambitionen für gescheitert zu erklären. Doch als Trump später als Präsident Amerikas NATO-Verbündete beleidigte und die gesamte Bündnispolitik infrage stellte, winkte ein Teil des Publikums nur noch ab.
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