Venezuela : Schüler bei Protesten getötet
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Ein blutverschmierter Demonstrant kniet nach dem Tod des Vierzehnjährigen vor Polizisten. Bild: Reuters
Bei einer Demonstration gegen die Regierung von Präsident Nicolás Maduro ist in Venezuela ein 14 Jahre alter Jugendlicher getötet worden. Offenbar hatte ein Polizist mit Gummigeschossen auf ihn gefeuert.
Ein 14 Jahre alter Schüler ist in Venezuela bei einer Demonstration gegen die Regierung von Präsident Nicolás Maduro getötet worden. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft wurde der Jugendliche bei Auseinandersetzungen mit der Polizei in der Stadt San Cristóbal gelegenen Bundesstaat Táchira von einem Gummigeschoss am Kopf getroffen. Im Krankenhaus konnten die Ärzte nur noch seinen Tod feststellen.
Die Ministerin für Justiz und Inneres, Carmen Meléndez, drückte ihr Bedauern aus und teilte mit, ein 23 Jahre alter Polizist habe zugegeben, Gummigeschosse auf den Demonstranten abgefeuert zu haben. Der Polizist werde nicht straffrei davonkommen, versprach sie. In mehreren Städten kam es am Abend zu Protesten wegen des Todes des Vierzehnjährigen. Jugendliche errichteten brennende Barrikaden und lieferten sich Straßenschlachten mit der Polizei.
Die Demonstration in San Cristóbal richtete sich gegen die sozialistische Regierung von Präsident Nicolás Maduro und die Versorgungsengpässe im Land. Zudem warfen die Demonstranten den Behörden vor, mit Gewalt und willkürlichen Festnahmen gegen die Opposition vorzugehen.
Vergangene Woche war der oppositionelle Bürgermeister der Hauptstadt Caracas, Antonio Ledezma, von Geheimdienstbeamten festgenommen worden. Die Regierung wirft ihm vor, gemeinsam mit anderen Oppositionellen an Plänen für einen gewaltsamen Umsturz beteiligt zu sein.
Die im Westen Venezuelas nahe der Grenze zu Kolumbien gelegene Stadt San Cristóbal war vor einem Jahr Ausgangspunkt einer monatelangen Protestwelle gegen Präsident Maduro. Im ganzen Land kam es zu teils sehr gewalttätigen Demonstrationen. Über 40 Menschen kamen bei den Protesten und Straßenblockaden ums Leben, darunter zahlreiche Polizisten.