Späh-Affäre : Das kann die NSA wirklich
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Die National Security Agency in Fort Meade, Maryland Bild: Reuters
Die Enthüllungen des ehemaligen Geheimdienstmitarbeiters Edward Snowden haben gezeigt, wozu der mächtigste Geheimdienst der Welt technisch in der Lage ist. FAZ.NET erklärt die wichtigsten Werkzeuge der NSA.
Als der junge Geheimdienstmitarbeiter Edward Snowden im Juni vergangenen Jahres die ersten Dokumente aus seinem scheinbar endlosen Fundus an Geheimpapieren der National Security Agency öffentlich machte, ahnte niemand, wie weit das Netz der Überwachung schon gespannt war. Medien und Politik sprachen zaghaft von einem möglichen Abfischen zahlreicher E-Mails und Telefongespräche, blickten aber mit Skepsis auf Edward Snowdens Enthüllungen.
Heute, ein halbes Jahr nach der Veröffentlichung der ersten Dokumente, lässt sich das ganze Ausmaß der NSA-Spionage erahnen. Der Geheimdienst dringt nicht nur in Telefone und E-Mails ein, sondern infiltriert fast jeden Bereich des elektronischen Alltags. Eine Auflistung.
Die NSA...
...kann bei Telefongesprächen die Rufnummern und den Aufenthaltsort der Gesprächspartner zurückverfolgen.
...kann aus abgegriffenen Handydaten Bewegungsprofile von privaten Nutzern erstellen. Auch in den Vereinigten Staaten
...kann die Mobiltelefone von ausländischen Staatschefs abhören.
...kann auf Glasfaserkabel in ganz Europa zugreifen.
...hat Gebäude der Vereinten Nationen und der Europäischen Union verwanzt und kann diese abhören.
...hat Zugriff auf den internationalen Zahlungsverkehr und damit Einsicht in die Bankdaten von Privatkunden.
...fängt täglich Millionen SMS ab und scannt diese.
...speichert, liest und filtert täglich Millionen E-Mails.
...kann sensible Daten von Smartphones auslesen und speichern.
...nutzt amerikanische Botschaften als Horchposten.
...fängt mit ihrer Spionagetechnik auf amerikanischen Gebäuden im Ausland Kommunikation ab.
...infiltriert die Server der Internetkonzerne Yahoo und Google. Nutzerdaten werden abgegriffen.
...übt Druck auf E-Mail-Anbieter aus, Daten ihrer Kunden preiszugeben.
...erhält Daten über Nutzer von Spiele-Apps für Smartphones, beispielsweise dem beliebten „Angry Birds“.