Handel mit Kuba : Mehr Rum und Zigarren für amerikanische Touristen
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Der amerikanische Präsident Barack Obama und das kubanische Staatsoberhaupt Raúl Castro Bild: AP
Das Ende der Eiszeit zwischen den Vereinigten Staaten und Kuba hat konkrete Folgen für den Handel: Vor allem Touristen dürften sich darüber freuen.
Die amerikanische Regierung hat das Handelsembargo gegen das sozialistische Kuba weiter gelockert und will die Zusammenarbeit in der Wissenschaft ausbauen. Das gab der amerikanische inanzminister Jacob Lew am Freitag laut der Zeitung „El Nuevo Herald“ bekannt.
Demnach soll der Online-Handel von Produkten für den „persönlichen Bedarf“ in Kuba künftig gestattet sein. Reisende wiederum dürfen dann mehr Rum und Tabak aus Kuba in die Vereinigten Staaten einführen. Die Obergrenze auf 100 amerikanische Dollar wurde aufgehoben.
Präsident Barack Obama hatte sich schon mehrfach für eine komplette Abschaffung der Handelsbeschränkungen gegen Kuba ausgesprochen. Das 1960 verhängte Embargo ganz aufheben kann aber nur der Kongress, der von den Republikanern dominiert wird. Die verlangen aber vorher eine Verbesserung der Menschenrechtslage und freie Wahlen auf der sozialistisch regierten Insel.
Wissenschaftlichen Austausch stärken
Weiterhin wollen die Vereinigten Staaten künftig den wissenschaftlichen Austausch mit Kuba vor allem in der Medizin fördern. Dazu sollen an kubanische Wissenschaftler Stipendien vergeben und in Kuba entwickelte Arzneimittel in Amerika zugelassen werden können.
Obama hatte Ende 2014 überraschend die Wiederannäherung an das sozialistische Kuba nach mehr als 50 Jahren Eiszeit verkündet. Seitdem gab Amerika eine Reihe von Lockerungen des Handelsembargos bekannt. Im Gegenzug erlaubt Kuba amerikanischen Unternehmen, auch direkt auf der Insel zu investieren und ein Bankkonto zu führen.
Seit einem Jahr bestehen zwischen beiden Ländern wieder diplomatische Beziehungen. Vor kurzem wurde der direkte Linienflugverkehr von den Vereinigten Staaten nach Kuba wieder aufgenommen. Kubas Staatschef Raúl Castro hatte das Handelsembargo als größtes Hindernis in den Beziehungen zwischen beiden Ländern genannt.