Amerika-Wahl : Schlecht für Kerry: Nader tritt wieder an
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Hartnäckig: Ralph Nader Bild: REUTERS
George W. Bush hat einen wichtigen Wahlhelfer gewonnen: Ralph Nader tritt wieder als Kandidat in Florida an. Vor vier Jahren lag Bush im Bundesstaat knapp vorne, weil Naders Kandidatur die Demokraten Stimmen kostete.
Der amerikanische Verbraucheranwalt Ralph Nader darf bei den amerikanischen Präsidentschaftswahlen am 2. November im Bundesstaat Florida für die Reformpartei kandidieren.
Das höchste Gericht Floridas entschied am Freitag, daß Nader als Präsidentschaftskandidat gelistet werden darf. Es hob damit eine Richterentscheidung der vergangenen Woche wieder auf, die Nader auf Antrag der Demokraten von der Kandidatenliste gestrichen hatte mit dem Argument, die Reformpartei sei keine nationale politische Partei. Mit der Entscheidung der Richter wächst die Wahrscheinlichkeit, daß Nader wie schon vier Jahre zuvor beim Wahlausgang eine entscheidende Rolle spielen könnte.
Im November 2000 hatte der damalige Kandidat der Grünen allein in Florida mehr als 97.000 Stimmen auf sich vereinen können. In dem Bundesstaat siegte George W. Bush dann mit einem hauchdünnen Vorsprung von 527 Stimmen vor dem demokratischen Kandidaten Al Gore, nachdem das Oberste Gericht der Vereinigten Staaten mehreren Neuauszählungen der Stimmen in Florida ein Ende gesetzt und Bush zum Sieger erklärt hatte.
Die Demokraten werfen seitdem Nader vor, in Florida wichtige Stimmen von Gore abgezogen zu haben und damit für den Sieg von Bush mitverantwortlich gewesen zu sein. Auch jetzt befürchtet sie wieder, Nader könnte ihrem Kandidaten John Kerry entscheidende Stimmen abnehmen und so möglicherweise Amtsinhaber Bush erneut indirekt zum Wahlsieg verhelfen. Da die Grünen dieses Mal ihrem früheren Kandidaten die Unterstützung verweigert haben, hat sich Nader in zahlreichen Bundesstaaten als unabhängiger Kandidat aufstellen lassen.