Amerika und die Arabellion : Die nächste Lektion
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Es gab Berichte über Opfer auf beiden Seiten, Einzelheiten lagen zunächst aber nicht vor. Bild: reuters
Ein primitives Filmmachwerk aus den Vereinigten Staaten wirkt in der Arabischen Welt wie der Funke im Pulverfass. Dass zeigt wieder einmal, dass es eine Differenz der Kulturen gibt, die, politisch instrumentalisiert, schnell zum „clash of civilizations“ führen kann.
Die Ermordung eines Botschafters in Libyen und die Übergriffe auf ihre diplomatischen Vertretungen in anderen arabischen Staaten dürften nicht wenige Amerikaner in ihrer Skepsis gegenüber den Muslimen und den politischen Weiterungen der Arabellion bestärken.
Das amerikanische Urvertrauen, man müsse die Menschen nur von Knechtschaft und Diktatur befreien, dann entwickelten sich Demokratie und Marktwirtschaft quasi von selbst, ist an seiner Feuerprobe im Irak zerschellt.
Was Wissenschaftler und historisch gebildete Diplomaten schon immer wussten, zeigt sich jetzt quer durch die arabische Welt: Kulturell geprägte Einstellungen ändern sich nicht schon deshalb, weil das politische Regiment wechselt; die Etappen eines langen Aufklärungsprozesses lassen sich nicht einfach überspringen.
Dass ein primitives Filmmachwerk, über dessen Produzenten und seine Absichten bisher wenig bekannt ist, wieder einmal wie der Funke im Pulverfass gewirkt hat, zeigt jedenfalls, dass es eine Differenz der Kulturen gibt, die, politisch instrumentalisiert, schnell zum „clash of civilizations“ führen kann.