Wie Hilfsorganisationen das Arbeitsverbot für Frauen umgehen
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Im September 2022: Eine Mitarbeiterin von Save The Children berät eine afghanische Mutter, deren Tochter unterernährt ist. Bild: AP
Trotz des Arbeitsverbots für Frauen finden einige Organisationen Wege, ihre Projekte wieder aufzunehmen. Doch die Hilfe kann bisher nur wenige erreichen.
Wie so oft ist die afghanische Realität vielschichtiger, als es der erste Eindruck erscheinen lässt. Ende Dezember hatte die Taliban-Regierung verfügt, dass Nichtregierungsorganisationen keine weiblichen Mitarbeiter mehr beschäftigen dürften. Die Meldung war der vorläufige Höhepunkt der Politik, mit der die Islamisten Frauen immer weiter aus dem öffentlichen Leben Afghanistans verdrängen. Nur wenige Tage zuvor hatten sie die Schließung der Unis für Studentinnen und Professorinnen verkündet.
Doch einen Monat später zeigt sich, dass das Verbot in der Praxis nicht so kategorisch gilt, wie es die oberste Taliban-Führung in Kandahar offenbar gerne hätte. Die Hilfsorganisationen CARE, International Rescue Committee (IRC) und Save the Children teilten vergangene Woche als erste mit, dass sie einzelne Projekte im Bereich Gesundheit, Ernährung und Bildung wieder aufnähmen – weibliche Kolleginnen eingeschlossen. Denn ohne Frauen, da sind sich alle Hilfsorganisationen einig, können und wollen sie ihre Arbeit in Afghanistan nicht tun.
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