Luftbrücke aus Kabul : Die rettenden Flugzeuge
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Eine A400M der deutschen Luftwaffe am Dienstag am Flughafen Kabul Bild: Bundeswehr/Marc Tessensohn
Die Bilder von vollen Transportmaschinen gehen um die Welt: Mit welchen Flugzeugen holen die Europäer und die Amerikaner damit Menschen aus Kabul?
Alle Welt schaut jetzt auf die Flugzeuge, die nach Kabul entsandt werden, um Landsleute und örtliche afghanische Helfer aus der gefallenen Hauptstadt Afghanistans zu bringen. Ein rasch zur Ikone gewordenes Bild zeigt den überfüllten Innenraum eines C-17-Transporters der US-Streitkräfte. Mehr als 600 Personen sitzen dicht gedrängt auf dem Ladeboden des Großraumflugzeugs. Mehr als 200 Exemplare dieses Transporters setzten die US-Streitkräfte ein. Alles geht rein in das 50 Meter lange Flugzeug der Firma Boeing: Panzer, Lastwagen, mehr als 100 voll ausgerüstete Fallschirmjäger und notfalls eben auch mehrere Hundert Flüchtlinge, maximal fast 80 Tonnen.
Dabei ist die „Globemaster“ noch keineswegs das größte Transportflugzeug: Die große Schwester „Galaxy“ ist länger als eine Boeing 747 und kann 130 Tonnen Last oder bis zur 350 voll ausgerüstete Soldaten transportieren. Oder auch mehrere Hubschrauber mit eingeklappten Rotoren. Und dann gibt es noch die „Herkules“, sozusagen der 7,5-Tonnen-Kleintransporter unter den Lufttransportkapazitäten der Weltmacht.
39 Tonnen Maximallast, 3300 Kilometer Reichweite
In seiner Liga fliegen auch die europäischen Militärtransporter A400M „Atlas“ von Airbus, die Deutschland gemeinsam mit Großbritannien, Frankreich und Spanien entwickelt haben und seit rund zehn Jahren bauen. 35 dieser Turboprop-Transporter hat die Luftwaffe inzwischen, und nach langen Anlaufproblemen stellen sie nun ihre gewachsene Zuverlässigkeit unter Beweis. Dieser Tage haben sie endgültig ihre Vorgängerin abgelöst, die „Transall“, die als Gefechtsfeldtransporter konzipiert war und dann drei Jahrzehnte lang weltweit eingesetzt wurde.
Mit den amerikanischen Fliegern sind die A400M nicht zu vergleichen, aber mit 39 Tonnen Maximallast, 3300 Kilometer Reichweite und einem großen Laderaum sind sie einer europäischen Mittelmacht mit weltweiten Verpflichtungen durchaus angemessen. Am Mittwoch nahm eine „Atlas“ in Kabul 180 Schutzbefohlene an Bord, mehr als 900 Personen waren bis zum Donnerstagmorgen mit den Transportern der Luftwaffe in die usbekische Hauptstadt Taschkent ausgeflogen worden. Von dort geht es weiter per Charterflugzeug nach Frankfurt.