Wer kommt in die Taliban-Regierung?
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Taliban-Banner und ein Bild von Mullah Baradar in den Straßen von Kabul Bild: AFP
Schon vor Wochen haben die Islamisten in Afghanistan die Macht übernommen, doch die Vorstellung ihres künftigen Kabinetts zögern sie immer weiter hinaus. Das könnte daran liegen, dass viele Machtfragen ungeklärt sind.
Die Taliban hatten selbst dafür gesorgt, dass sich alle Augen auf diesen Freitag richten würden. Immer wieder wurden in den vergangenen Tagen Funktionäre zitiert, dass die wichtigsten Entscheidungen gefällt seien und die Präsentation einer künftigen afghanischen Regierung unmittelbar bevorstehe. Am Donnerstag wurden zudem Bilder verbreitet von den Vorbereitungen für eine große Zeremonie am Präsidentenpalast. Nicht nur im Ausland erwartet man mit Spannung, welche Gesichter das Regime künftig nach außen vertreten werden und ob sich daraus Schlüsse über die künftige Ausrichtung der Islamisten ziehen lassen. Auch für die Afghanen selbst ist fast drei Wochen nach der Machtübernahme der Taliban weiter unklar, was sie von den neuen Herrschern zu erwarten haben.
Doch auch am Freitag gab es nicht mehr als Geraune und Gerüchte. Mit der Vorstellung der Regierung könne nicht vor Sonntag gerechnet werden, war aus Taliban-Kreisen zu vernehmen. Die Nachrichtenagentur Reuters berichtete unter Berufung auf mehrere hohe Funktionäre, dass der Chef des Politischen Büros, Mullah Baradar, die künftige Regierung führen werde. Auch Mullah Mohammad Yaqoob und Baradars Stellvertreter im Politischen Büro, Sher Mohammad Abbas Stanikzai, würden hohe Positionen bekommen.
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