Afghanistan : Proteste nach Tötung von Al-Qaida-Anführer
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Antiamerikanische Parolen auf einer Demonstration am Freitag im afghanischen Badghis Bild: AFP
„Nieder mit Amerika“ steht auf Schildern von Demonstranten in Afghanistan. Die Proteste finden wenige Tage nach der Tötung von Al-Qaida-Anführer Aiman al-Zawahiri statt.
In Afghanistan ist es nach einem Drohnenangriff der Vereinigten Staaten in mehreren Provinzen zu Protesten gekommen. Das meldeten die regierenden Taliban am Freitag. Bilder der militanten Islamisten auf sozialen Medien zeigen, wie Demonstranten unter anderem auf Schildern den amerikanischen Präsidenten Joe Biden als Lügner bezeichnen oder „Nieder mit Amerika“ fordern.
Die Vereinigten Staaten hatten nach eigenen Angaben am Wochenende den Anführer der Terrororganisation Al-Qaida, Aiman al-Zawahiri, durch einen Drohnenschlag mitten in Kabul getötet. Der Ägypter sei in der afghanischen Hauptstadt aufgespürt worden, nachdem sein Aufenthaltsort jahrelang unbekannt gewesen sein soll.
Auch international gab es Kritik an dem Drohnenangriff. Dass der Al-Qaida-Anführer ausgerechnet in Kabul gewesen sein soll, wertet Washington jedoch seinerseits als Bruch des Friedensabkommens mit den Taliban. Dort wurde der Rückzug aller internationalen Truppen aus Afghanistan vereinbart. Als Gegenleistung sollten die Taliban Al-Qaida keinen Rückzugsort in dem Land bieten. Proteste gegen ihre Regierungsform haben die militanten Islamisten nach ihrer Machtübernahme im August 2021 immer wieder gewaltsam aufgelöst.