Seit dem Sommer im Visier
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Was bleibt, sind Trümmer: Ein Haus in der Nähe des Dorfes Barisha in der Provinz Idlib nach einer Militäroperation gegen Abu Bakr al Bagdadi. Bild: dpa
Amerikanische Elitesoldaten stürmen das Versteck des IS-Anführers Abu Bakr al Bagdadi. Kurz darauf sprengt sich dieser in die Luft. Alles soll im Frühsommer mit dem Tipp eines Überläufers begonnen haben.
Es ist noch dunkel im syrisch-türkischen Grenzgebiet. Präsident Trump wird sich erst Stunden später in Washington äußern, aber in Idlib gibt ein Hirte bereits Auskunft über eine der spektakulärsten Kommandoaktionen der amerikanischen Militärgeschichte. Dass sie offenbar zum Tod von Abu Bakr al Bagdadi geführt hat, dass sie sich überhaupt gegen den meistgesuchten Terroristen der Welt richtete, das scheint der Mann gar nicht zu ahnen. Aber die Informationen über den Ablauf, mit denen eine syrische Nachrichtenseite den Hirten zitiert, passen durchaus zu dem, was amerikanische Journalisten am nächsten Tag aus ihrer Regierung erfahren werden.

Korrespondent für die arabischen Länder mit Sitz in Beirut.

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Zum Beispiel, dass das ausländische Kommando dem Besitzer des Gehöfts zunächst zugerufen habe, er solle sich ergeben. „Abu Muhammad Salama“ sei dessen Name gewesen, erläutert der Hirte und fügt hinzu: „Halabi“ – aus Aleppo. Die Fremden hätten dann das Gebäude angegriffen und ihm, dem Hirten, drei Kinder übergeben. Sie hätten ihn aufgefordert, sich zu entfernen. Sie hätten ihm ein Warnsignal überreicht, damit er nicht von einem Luftangriff getroffen werde. In der Ferne habe er Explosionen gehört. Ein Video zeigt den Hirten umringt von bärtigen Milizionären. Ob es alles Ausländer waren? Ob Iraker dabei waren oder Syrer, vielleicht Saudis? Die Männer wirken alle ziemlich ratlos.
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