Es wird schlimm, bevor es besser wird
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Kurz vor ihrem Tod begrüßte Queen Elisabeth II. Anfang September die neue Premierministerin Liz Truss, die ihr Amt bald darauf schon wieder los war. Bild: AFP
Abschied von Queen Elisabeth, drei Premierminister binnen weniger Monate: Es gab schon bessere Jahre für die Briten. Doch 2022 war auch ein Jahr des Aufbruchs – und vielleicht der Beginn einer neuen Stabilität.
War das nun das britische annus horribilis oder nur ein Jahr schmerzhafter, überfälliger Klärungen? Gleich zwei Premierminister wurden 2022 gestürzt, und Königin Elisabeth II. verstarb nach langen siebzig Jahren auf dem Thron. Aber gleichzeitig glückten den Briten auch zwei Übergänge. In der Downing Street regiert nun mit Rishi Sunak einer der fähigsten Köpfe seiner Generation, und im Buckingham Palace sitzt mit Charles III. ein – gemessen am Alter – tatendurstiger König.
Der Blick auf das Jahr hängt auch von der Bereitschaft ab, es einzuordnen. Nehmen wir 1783, als sich im Westen schon einmal (und mal wieder) große Verschiebungen andeuteten. Auf der anderen Seite des Atlantiks war die britische Kolonialmacht nach jahrelangen Kämpfen gegen die aufmüpfigen Kolonien und ihre Verbündeten aufgerieben, während sich südlich des Ärmelkanals das absolutistisch regierte Frankreich in einer Wirtschaftskrise vorrevolutionär auflud. Im Frühjahr dieses turbulenten Jahres bereitete Premierminister William Petty den Friedensvertrag vor, der den amerikanischen Unabhängigkeitskrieg offiziell beenden sollte, als er plötzlich von der Opposition gestürzt wurde. Der „Vertrag von Paris“ kam deshalb im Herbst unter Pettys Nachfolger, William Cavendish-Bentinck, zustande, der wiederum wenig später wegen einer Reform der East India Company das Amt verlor. Daraufhin übernahm im Dezember William Pitt (der Jüngere) die Regierung.
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