Das nächste Krisenjahr
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Der russische Präsident Wladimir Putin trifft im Juni 2021 den amerikanischen Präsidenten Joe Biden. Bild: dpa
Ukraine-Krise, Führerkult in China, Corona-Pandemie: Auch 2022 wird das Leben gefährlich sein. Deutschland sollte daraus seine Schlüsse ziehen.
Zu Beginn des vergangenen Jahres wurde die Botschaft gesendet, das neue Jahrzehnt werde gefährlich werden, vor allem deshalb, weil die Rivalität zwischen Amerika und China unerbittlich ausgetragen werde. Jetzt wird der Zeithorizont dieser Botschaft komprimiert: Das Leben wird schon im neuen Jahr gefährlich werden; und wieder spielen, so die Auguren, Amerika und China eine maßgebliche Rolle. Doch nicht nur sie. Mit Optimismus und Zuversicht gehen die Ausblicke auf 2022 jedenfalls sparsam um. Umso eindrucksvoller ist dagegen das Krisenpanorama, das die Welt bietet und das sich aus vielen Teilen zusammensetzt, aus sicherheits- und geopolitischen, epidemiologischen, wirtschaftlichen und vielen mehr.
Europa blickt mit Sorge auf die militärische Bedrohungskulisse, die Russland an der Grenze zur Ukraine errichtet hat, ohne freilich zu wissen, ob Moskau bereit ist, seine Einschüchterungskampagne bis zur offenen militärischen Aggression zu eskalieren. Dass Wladimir Putin die europäische Sicherheitsordnung in seinem Sinne ändern will, ist klar: keine Nato-Erweiterung mehr und auch kein Beitritt einer vormaligen Republik der Sowjetunion zur Allianz. Im Grunde will Putin die Resowjetisierung Russlands und die Hegemonie in und über Osteuropa. Die fortschreitende Repression im Inneren ist komplementär zum aggressiven Auftreten nach außen.
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