Rekord-Einwanderung trotz Brexit
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Eine Gruppe von Migranten, die im Ärmelkanal vom Rettungsboot „Dungeness“ abgefangen wurde Bild: dpa
Die Konservativen in Großbritannien versprechen seit Jahren, die Zahl neuer Migranten zu senken. Doch aktuell liegt die Einwanderung um ein Vielfaches höher, als einst von der Regierung angekündigt.
Die Bevölkerung ist in Großbritannien durch Einwanderung im vergangenen Jahr um mehr als 600.000 Einwohner gewachsen, während die Zahl der Migranten aus EU-Ländern auf den britischen Inseln gesunken ist. Premierminister Rishi Sunak gab am Donnerstag nach der Veröffentlichung der nationalen Statistik-Zahlen an, die Einwanderung sei „zu hoch“, wollte zugleich aber nicht die Annahme bestätigen, sie sei „außer Kontrolle“ geraten. Das Versprechen, die Zahl neuer Immigranten zu senken, zählt seit Jahren zu den wichtigsten politischen Aussagen der regierenden Konservativen, es spielte bei der knappen Abstimmungsentscheidung für den Austritt aus der EU eine wichtige Rolle.
Nach den statistischen Angaben sind im vergangenen Jahr insgesamt knapp 1,2 Millionen Einwanderer nach Großbritannien gekommen, etwa 557.000 haben das Land verlassen. Zu den Neuankömmlingen zählen rund 114.000 Flüchtlinge aus der Ukraine und etwa halb so viele aus Hongkong. Die Zahl der Einwanderer aus EU-Ländern sank hingegen im abgelaufenen Jahr um 51.000. Als Hauptgründe für die Immigration nennt das Amt für Statistik humanitäre Ursachen, Arbeit und Studium. Die Gesamtzahl der Netto-Einwanderung hat mit 606.000 Personen einen neuen Rekordstand erreicht, sie liegt um rund 118.000 Personen höher als im vergangenen Jahr und ist etwa doppelt so hoch wie in den Jahren vor der Pandemie.
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