
Asyl-Kommentar : So kurz wie möglich
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Flüchtlinge beziehen eine Asylunterkunft in Gera. Bild: dpa
In der Asylpolitik gehen Deutschland und Frankreich gleiche Wege: Es soll besser zwischen wirklich Schutzbedürftigen und Wirtschaftsmigranten unterschieden werden. So wissen potentielle Migranten, woran sie sind.
In der öffentlichen Debatte über das Asylrecht sollte man immer wieder daran erinnern, wozu es eigentlich dient: dem Schutz von politisch Verfolgten und Kriegsflüchtlingen. Deshalb ist es sinnvoll, die Asylverfahren so kurz wie möglich zu halten und abgelehnte Bewerber rasch abzuschieben. Alles andere hilft weder den betroffenen Menschen noch dem Staat; mit einem ungeklärten Aufenthaltsstatus kann Integration nur schwer gelingen. Unter dem Druck wachsender Asylbewerberzahlen hat man das nun auch in Frankreich erkannt.
Das neue französische Gesetz, das kürzere Verfahren und eine längere Abschiebehaft vorsieht, geht in die gleiche Richtung wie die jüngsten Veränderungen im deutschen Asylrecht: Es soll besser zwischen wirklich Schutzbedürftigen und Wirtschaftsmigranten unterschieden werden. In der (Verwaltungs-)Praxis wird das nicht immer leicht zu verwirklichen sein, siehe Deutschland. Aber es ist eine gute Entwicklung, dass die beiden größten europäischen Zielländer hier den gleichen Ansatz verfolgen. So wissen potentielle Migranten, woran sie sind.