Mit dem Rücken zur Gemeinde
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Bis 1969 die Form des katholischen Gottesdienstes:Die Alte Messe Bild: Jean-Matthieu Gautier/KNA
Papst Franziskus hat die Feier der Alten Messe deutlich eingeschränkt und seinen Vorgänger Benedikt düpiert. Erzkonservative Kräfte in der katholischen Kirche sind empört.
Was ist an einer katholischen Messe in einer Form, wie sie bis 1969 weltweit verbindlich war, heute derart brisant, dass Papst Franziskus sich genötigt sieht, ihre Feier erheblich einzuschränken? Dass er dafür sogar ein vatikanisches Tabu bricht und seinen Vorgänger Benedikt XVI. öffentlich korrigiert – dazu noch zu dessen Lebzeiten? Nichts anderes hat Franziskus mit seinem jüngsten Erlass „Traditionis custodes“ (Hüter der Tradition) getan, indem er den Erlass „Summorum Pontificum“ von Benedikt XVI. vom Juli 2007 aufhob.
Die Alte Messe geht auf das Missale Romanum, das Römische Messbuch, zurück, das Papst Pius V. 1570 im Auftrag des Konzils von Trient (1545 bis 1563) erneuerte und das fortan nach dem Willen des Konzils maßgeblich für die gesamte Kirche sein sollte. Seine Bezeichnung rührt daher, dass es auf dem Messbuch der römischen Kurie fußt, das seit dem Hochmittelalter eine herausragende Stellung innerhalb der Kirche erlangt hatte. Seine letzte Fassung stammt aus dem Jahr 1962.
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