
Taliban schreiben Burqa vor : Die Entmündigung der Frauen
- -Aktualisiert am
Afghanische Frauen auf einem Markt in Kabul Anfang Mai, beaufsichtigt von bewaffneten Taliban. Bild: AP
Die Taliban führen nach und nach die früheren Beschränkungen wieder ein. Ein Aufschrei müsste auch durch die islamische Welt gehen.
Wer sich noch immer fragen sollte, ob sich denn in Afghanistan wirklich zwei Jahrzehnte Kampf gegen den Obskurantismus der Taliban und den Terror von Al-Qaida gelohnt haben, sollte sich jetzt nicht überrascht die Augen reiben: Denn die Taliban sind zurück, sie haben nicht verändert, und nach und nach führen sie wieder Beschränkungen ein, die gegen elementare Rechte und Freiheiten verstoßen.
Zuletzt schlossen sie die Sekundarschulen für die Mädchen, jetzt fordern sie die Frauen auf, zu Hause zu bleiben, und dann, wie in den Jahren ihrer ersten Herrschaft, wieder die Burqa zu tragen, wenn sie aus einem zwingenden Grund doch das Haus verlassen müssten.
Wie unmündige Minderjährige behandelt
Wie ein Hohn klingt es, wenn die Begründung dazu lautet, dass sonst sie Männer, die nicht zu ihrer Familie gehörten, „provozieren“ würden.
Die Entmündigung der Frau geht noch weiter. Denn bei Verstößen gegen das neue Dekret werden nicht die betroffenen Frauen bestraft, sondern ihre männliche Vormünder. Frauen werden also wie unmündige Minderjährige behandelt.
Ein Aufschrei müsste durch die islamische Welt gehen
Wie die Taliban Afghanistan verändern, zeigt sich daran, dass das Dekret aus dem Ministerium der Sittenpolizei stammt, das zuvor das Ministerium für Frauenangelegenheiten war.
Ein Aufschrei müsste nun auch durch die islamische Welt gehen, um den Taliban zu verstehen zu geben, dass das, was in Afghanistan geschieht, nicht mit dem Islam sei.