Vor dem Bruch: Jörg Meuthen mit Tino Chrupalla und Alice Weidel im September 2021 bei einer Pressekonferenz Bild: Reuters
Ohne Jörg Meuthen könne es nur besser werden, heißt es von vielen in der AfD. Und dass man größere Probleme hat als einen abtrünnigen Vorsitzenden.
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Am Morgen des Tages, als Jörg Meuthen den AfD-Vorsitz hinwerfen und gleich dazu aus der Partei austreten sollte, überlegten andere führende Kräfte noch, wie sich der Dauerstreit an der Parteispitze lösen ließe. Wie jeden Freitag schalteten sich die Chefs der Landesverbände und der Bundesvorstand zusammen. Kurzfristig hatte der nordrhein-westfälische Landesvorsitzende Rüdiger Lucassen gebeten, einen weiteren Punkt auf die Tagesordnung zu setzen. Ihn ärgerte, dass die Partei mal wieder ein zerrüttetes Bild abgab, weil Tino Chrupalla gegen den Willen seines Ko-Vorsitzenden den irrlichternden CDU-Mann Max Otte als AfD-Kandidaten für das Amt des Bundespräsidenten durchgesetzt hatte und Meuthen hinterher abermals öffentlich auf Distanz zur eigenen Partei gegangen war.
Lucassen, dem selbst Ambitionen auf die Parteiführung nachgesagt werden, wollte, dass einer der Vorsitzenden sein Amt niederlegt. Und zwar jetzt – und nicht erst auf dem kommenden Parteitag, wie es Meuthen ohnehin angekündigt hatte.
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