AfD-Landesvorsitzender Spaniel plant Meuthen-Sturz
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Meuthen-Gegner: Dirk Spaniel am Rednerpult im Bundestag Bild: dpa
Vor Wochen hat der baden-württembergische AfD-Vorsitzende Dirk Spaniel in Brandenburg mit Parteifreunden über einen Sturz des Parteivorsitzenden Jörg Meuthen gesprochen. Was er nicht wusste: Jemand nahm ihn dabei auf.
Der baden-württembergische AfD-Vorsitzende Dirk Spaniel ist dabei aufgenommen worden, wie er mit Parteifreunden in Ostdeutschland den Sturz des AfD-Vorsitzenden Jörg Meuthen plante. Die ohne Spaniels Einverständnis und damit illegal angefertigte Tonaufnahme wurde dieser Zeitung von einer anonymen Quelle zugespielt. Spaniel bestätigte dieser Zeitung die Echtheit der Aufnahme. Er sagt darauf mit Verweis auf den Berliner AfD-Vorsitzenden Georg Pazderski: „Ich halte es für die cleverste Lösung, Pazderski als Meuthen-Nachfolger zu installieren“. Spaniel erklärte seinen Parteifreunden vom rechtsradikalen „Flügel“ jedoch, dass Pazderski „von seinen Zielen her ein beinharter Flügler“ sei.
Auf der rund sieben Minuten langen Tonaufnahme erläutert Spaniel weiter, warum er Pazderski dem zur Zeit amtierenden Meuthen vorzieht. Ein Grund ist, dass der frühere Nato-Offizier Pazderski im Falle einer Machtübernahme der AfD in Deutschland aufseiten der Amerikaner zu weniger Bedenken führen würde als ein Vertreter des russlandfreundlichen rechten AfD-Flügels. „Pazderski ist kein Mann, um Deutschland in die Freiheit zu führen“, sagte Spaniel. „Muss er auch nicht. Pazderski ist aber der Mann, der uns die Legitimation auch der Amerikaner gibt. Einem Pazderski würden sie wahrscheinlich ein Stück weit vertrauen. Ein Pazderski könnte uns auf dem Weg zur Macht nützlich sein.“
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