Abrüstung : Syrische Chemiewaffen sind vernichtet
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Mitarbeiter der Gesellschaft zur Entsorgung von chemischen Kampfstoffen und Rüstungsaltlasten in Münster Bild: dpa
Die amerikanische Regierung meldet, rund 600 Tonnen Ausgangsstoffe für Giftgas aus Syrien neutralisiert zu haben. Der entstandene Müll wird nun unter anderem in Niedersachsen unschädlich gemacht.
Die syrischen Chemiewaffenbestände sind nach Angaben der amerikanischen Regierung unschädlich gemacht worden. Das Spezialschiff „Cape Ray“ habe die Verarbeitung von etwa 600 Tonnen der Ausgangsstoffe für Sarin und Senfgas abgeschlossen, teilte das Verteidigungsministerium am Montag mit. Das Schiff werde nun Kurs auf Deutschland und Finnland nehmen, wo die daraus entstandenen Chemikalien als Industriemüll entsorgt werden sollen.
Präsident Barack Obama hat die Nachricht von der Zerstörung aller syrischen Chemiewaffenbestände als Warnsignal für Schurken in aller Welt bewertet. Die Erfolgsmeldung sende „eine klare Botschaft aus, dass der Gebrauch dieser abscheulichen Waffen Folgen hat und von der internationalen Gemeinschaft nicht toleriert wird“, erklärte er am Montag. Im Kampf gegen die Verbreitung von Massenvernichtungswaffen sei dies ein Meilenstein. Allerdings müssten die USA auch weiterhin streng darüber wachen, dass Syrien seine verbliebenen Produktionsstätten für Chemiewaffen ebenfalls zerstöre, erklärte Obama.
Reste werden in Deutschland beseitigt
Die Regierung in Damaskus hatte nach der Androhung von Luftangriffen der Zerstörung ihrer C-Waffen-Bestände zugestimmt. Anlass war ein Einsatz von Nervengas, bei dem Hunderte Menschen getötet wurden. Regierung und Rebellen machten sich gegenseitig für den Angriff verantwortlich. Die Beseitigung der gefährlichen Chemikalien mittels des Hydrolyse-Verfahrens hatte Anfang Juli begonnen.
Bei dem Verfahren, für das zwei Spezialanlagen auf dem Frachtschiff installiert worden waren, wurden die chemischen Kampfstoffe mit Wasser und verschiedenen Zusatzstoffen unschädlich gemacht. Die nur noch leicht toxischen Reste wurden anschließend in Tanks gefüllt und in zwei Spezialanlagen im niedersächsischen Munster und in Finnland beseitigt. Die US-Streitkräfte hatten versichert, dass bei dem Prozess auf der „Cape Ray“ keine Giftstoffe ins Mittelmeer gelangen.