Ein System von Machtmissbrauch
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Das Abraham Geiger Kolleg in Potsdam Bild: dpa
Die Erschütterung über Vorwürfe wegen sexualisierter Belästigung am Abraham Geiger Kolleg ist groß. Doch die Aufklärung der Zustände an der Ausbildungsstätte für liberale Rabbiner fängt erst an.
„Das Abraham Geiger Kolleg steht heute mit Stolz und Kompetenz in der von ihm begründeten Tradition“, heißt es auf der Website der von Walter Homolka 1999 gegründeten Institution an der Potsdamer Universität. Denn es bietet die einzige liberale Rabbinerausbildung Kontinentaleuropas an. Dass überhaupt wieder liberale Rabbiner und Kantoren in Deutschland ausgebildet werden können, begeisterte nicht wenige Verantwortliche der deutschen Bildungspolitik.
Das Land Brandenburg hat für die Errichtung der School of Jewish Theology, an der die liberalen Rabbiner und Kantoren den akademischen Teil der Ausbildung mit einem Masterabschluss beziehungsweise Bachelorabschluss machen, sogar seine Verfassung ändern müssen, denn theologische Fakultäten an staatlichen Universitäten sollte es in Brandenburg nicht geben. Neben der längst etablierten Fakultät für Jüdische Studien gibt es somit seit 2013 die School of Jewish Theology, an der auch nur jüdische Professoren lehren können. Potsdam erhoffte sich von dem knapp zehn Jahre alten Zentrum jüdischer Gelehrsamkeit große internationale Wirkung und eine echte Alternative zur denominationsoffenen Jüdischen Hochschule in Heidelberg.
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