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In Corona-Jahrgängen : Inflation der Einserabiture

Schriftliche Abiturprüfung an einem Gymnasium in Rostock im April 2022 Bild: dpa

Allein in Sachsen haben sich die Einserabiture im Jahr 2022 im Vergleich zum Jahr 2013 fast verfünffacht. Die Kultusministerien kamen den Schülern weit entgegen.

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          Die beiden Corona-Jahre 2021 und 2022 haben zu einer Inflation der Einserabiture geführt. Allein in Sachsen hat sich die Zahl der Einserabiture im Jahr 2022 im Vergleich zum Jahr 2013 fast verfünffacht, in Bremen hat sie sich verdreifacht und in Thüringen verdoppelt. Dort war der Anteil der Einserabiturienten auch 2013 schon relativ hoch, weil Thüringen in der zehnten Klasse eine zentrale Prüfung der Mittleren Reife in Deutsch, Mathematik und der ersten Fremdsprache abnimmt, sodass ohnehin nur die Schüler in die gymnasiale Oberstufe gelangen, die in der zehnten Klasse den geforderten Notendurchschnitt von 2,0 erreicht oder eine Aufnahmeprüfung abgelegt haben.

          Heike Schmoll
          Politische Korrespondentin in Berlin, zuständig für die „Bildungswelten“.

          Die Kultusministerien waren den Abiturienten in den beiden Corona-Jahren weit entgegengekommen. In vielen Ländern wurden in der Qualifikationsphase Klausuren gestrichen, Abiturprüfungen nach hinten verschoben, sodass sich die Vorbereitungszeit erhöhte. Außerdem hatten die Prüflinge mehr Auswahl bei den Aufgaben. Hinzu kommt, dass gerade die Oberstufenschüler, die wissenschaftlichen Studien zufolge am wenigsten unter dem Distanzunterricht zu leiden hatten, auch dann unterrichtet wurden, als die Schulen geschlossen waren, und Präsenzunterrichtsangebote bekamen, als Grundschüler entweder keinen Unterricht oder unzureichenden Distanzunterricht hatten.

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