„Die mutigsten Frauen Europas“
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Widerstand gegen Lukaschenko: Die Schwester von Maria Kolesnikowa, Swetlana Tichanowskaja und Veronika Tsepkalo am Donnerstag im Aachener Dom Bild: EPA
In Aachen wurden die drei Anführerinnen der belarussischen Opposition ausgezeichnet. Außenministerin Baerbock hielt die Laudatio – und ging auf Distanz zur früheren deutschen Politik gegenüber Diktator Lukaschenko.
Aachen ⋅ „Die größte Sanktion gegen den Kreml wäre ein freies Belarus“, sagte Swetlana Tichanowskaja, als sie am Donnerstag den Aachener Karlspreis entgegennahm. Die belarussische Oppositionsführerin wurde gemeinsam mit ihren beiden Mitstreiterinnen geehrt: Veronika Tsepkalo und Maria Kolesnikowa. Das Trio hatte im Sommer 2020 gemeinsam die demokratische Opposition gegen den Diktator Alexandr Lukaschenko organisiert. Der freilich ließ die Wahl fälschen und steckte Kolesnikowa mit 1200 weiteren politischen Aktivisten ins Gefängnis, für elf Jahre. Bei der Zeremonie im Aachener Rathaus wurde sie durch ihre jüngere Schwester vertreten. Für alle drei war es eine Gelegenheit, das Schicksal ihres Landes in Erinnerung zu rufen, nachdem der russische Überfall auf die Ukraine die gesamte internationale Aufmerksamkeit dorthin gelenkt hat. Der Widerstand gegen Lukaschenko sei noch wach, sagte Tichanowskaja, aber „er ist in den Untergrund gegangen“.
Die Karlspreis-Gesellschaft würdigte die drei Politikerinnen für ihren „mutigen und ermutigenden Einsatz gegen die brutale staatliche Willkür, Folter, Unterdrückung und die Verletzung elementarer Menschenrechte durch ein autoritäres Regime, für Demokratie, Freiheit und Rechtsstaatlichkeit“.
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