Wie melde ich mich richtig krank?
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Nicht nur, wenn man selbst krank ist, sondern auch, wenn das Kind krank ist, darf man zu Hause bleiben. Bild: picture alliance / Frank May
Nach dem Wegfall der Coronaregeln sind so viele Arbeitnehmer krank gewesen, wie selten zuvor. Ähnliches gilt für Kinder arbeitender Eltern. Doch in der Frage, wie man sich korrekt krank meldet hat sich in letzter Zeit einiges geändert.
2022 haben sich Arbeitnehmer an so vielen Tagen krankschreiben lassen wie selten zuvor. DAK-Versicherte fehlten im Durchschnitt fast 20 Tage mit einer Krankschreibung. Das ist ein Plus von 38 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Schuld daran war nicht Corona, sondern der starke Zuwachs bei Atemwegserkrankungen um 172 Prozent. Die Techniker Krankenkasse meldet ähnliche Rekordwerte.
Wenn es einen selbst erwischt hat, stellt sich ganz praktisch die Frage: Wie melde ich mich eigentlich richtig krank? Und wann?
Wer so krank ist, dass er nicht arbeiten kann, muss das dem Arbeitgeber „unverzüglich“ mitteilen. In der Regel bedeutet das: Ein Anruf, ein Fax, eine E-Mail oder eine SMS zu Beginn der Arbeitszeit am ersten Arbeitstag. Einen Brief mit der Post zu schreiben zählt nicht. Man darf – und muss – mit der Krankmeldung nicht warten, bis man beim Arzt war und der eine Diagnose gestellt hat. Sogar eine Nachricht per Whatsapp kann eine zulässige Krankmeldung sein, aber nur, wenn man auch sonst auf diesem Weg mit dem Vorgesetzten kommuniziert – und zwar über betriebliche Belange. Eine kurze SMS an die Privatnummer ist nicht zulässig. „Allerdings wird von Datenschutzbehörden darauf hingewiesen, dass Whatsapp für die Übermittlung einer Krankmeldung datenschutzrechtlich bedenklich sei“, sagt Feyzan Ünsal, die an der Hochschule Bochum Arbeitsrecht lehrt.
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