Krank durchs Homeoffice
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Häufig im Heimbüro: Kleiner Bildschirm, krumme Haltung. Doch was können wir dagegen tun? Bild: Patrick Slesiona
Ob Rücken oder Seele – das Arbeiten im Homeoffice hat manche Bürokrankheit verschlimmert. Doch es gibt Auswege. Hier einige Tipps zur Vorbeugung.
Warum manche Menschen so sehr vom Homeoffice schwärmen, kann Svantje nicht nachvollziehen. „Mich hat die Arbeit zu Hause richtig krank gemacht“, sagt sie. „Mit den gesundheitlichen Folgen werde ich noch monatelang zu kämpfen haben.“ Svantje ist 46 und arbeitet als Marketing-Managerin für einen Finanzdienstleister. Sie bekam Rückenschmerzen und zwei Thrombosen im Bein durchs ständige Sitzen, ihre Augen entzündeten sich, und sie ist psychisch extrem gestresst, weil sie ständig erreichbar sein muss. „Mein Arbeitgeber hat uns einfach ins Homeoffice geschickt, ohne sich darum zu kümmern, ob wir einen adäquaten Arbeitsplatz haben und dass die Arbeitszeiten eingehalten werden“, sagt sie. „Für ihn war nur wichtig, dass der Laden läuft.“
Gemäß Umfragen der Hans-Böckler-Stiftung arbeitete vor der Krise nur jeder 25. Beschäftigte ausschließlich oder überwiegend zu Hause. Im April 2020 war es fast jeder Dritte, im November 2020 wieder nur jeder Siebte. Doch Homeoffice scheint beliebt zu sein: In der letzten Befragung im Januar 2021 sagte abermals jeder Vierte, er arbeite nur oder überwiegend zu Hause. Homeoffice bietet viele Vorteile, aber es mehren sich die Hinweise, dass manche Menschen dadurch krank werden. „Optimieren wir das Homeoffice jetzt nicht, können viele der Beschwerden chronisch werden“, sagt Volker Harth, Chef-Arbeitsmediziner in der Uniklinik Eppendorf in Hamburg. „Das bringt den Betroffenen nicht nur großes Leid, sondern führt auch zu enorm vielen Arbeitsausfällen.“
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