Respekt ja, Angst nein
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Die Gefahr ist ihr Beruf: Stuntfrau Katja Jerabek bei einem Sprung Bild: Torsten Jerabek
In die Tiefe springen, Lawinen einschätzen, Brände löschen: Manche Menschen riskieren Leben und Gesundheit für ihren Beruf. Dafür bedarf es eines besonderen Antriebs.
Gestern in Berlin war ich noch eine Terroristin, die angeschossen wurde. Jetzt fahre ich zurück nach München“, sagt Katja Jerabek. Dann erzählt die 49 Jahre alte Stuntfrau, wie es sich anfühlt, aus 15 Meter Höhe durch Glas zu springen (die Höhe macht den Nervenkitzel, nicht das Glas, das wird beim Film aus einer speziellen Zuckermischung gefertigt, damit man sich nicht schneiden kann). Ihre Karriere habe sich im Lauf der 20 Jahre „steil gewandelt“. Die Mutter von drei Kindern ist mittlerweile vor allem Vermittlerin für Stuntleute. „Ich falle aber immer noch die Treppe runter, wenn mich ein Regisseur anfragt.“

Redakteurin in der Wirtschaft, zuständig für „Jugend schreibt“.
Die zierliche Frau aus Bayern ist extrem sportlich, aber nicht leichtsinnig, wenn sie vom Fahrrad stürzt oder sich von einem Auto scheinbar überrollen lässt. „Man muss schon ein bisschen einen Hang zum Radikalen haben. Ich bin leidenschaftliche Kiterin und war Fallschirmspringerin.“ Wie jeder Extremsportler habe sie gelernt, ihre Instinkte zu schärfen und zu trainieren. Jerabek bemüht sich um realistische Einschätzungen. „Mir ist und war immer bewusst, was bei Stunts auf mich zukommt, wenn ich zum Beispiel 15 Meter über einer kippenden Leiter von einem Balkon in ein Luftkissen falle. So ein Kissen verzeiht keine Fehler.“ Eine albtraumhafte Vorstellung für die meisten Menschen; nicht für Katja Jerabek. „Ich habe einen gesunden Respekt, aber keine Angst. Hat man Angst, ist der Körper dominanter als der Kopf.“ Dieser Respekt sei deutlich gewachsen, seit sie Mutter ist. „Es ist eine andere Weltwahrnehmung. Überschlage ich mich mit dem Motorroller, weiß ich: Du darfst dich nicht verletzen.“
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