Unterschätzter Beruf : Pfleger sind treu
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Kein Grund zum Davonlaufen Bild: dpa
Von wegen unzumutbar: Neue Zahlen zeigen, dass Beschäftigte mit einem Pflege- oder Gesundheitsberuf keinesfalls früh aufgeben. Im Gegenteil.
Die Gesundheits- und Pflegeberufe klagen zwar über Fachkräftemangel - doch wer den Beruf einmal gelernt hat, bleibt ihm oft länger treu als allgemein angenommen wird. Das geht aus einem Report des Bundesinstituts für Berufsbildung (BiBB) hervor.
Beschäftigte, die einen Pflege- oder Gesundheitsberuf erlernt haben, wechseln demnach im Vergleich zu anderen Berufsfeldern deutlich seltener ihren Beruf. Im Jahr 2013 lag die sogenannte „Stayer-Quote“ - jene Berufstätigen also, die ihrem erlernten Beruf treu bleiben - bei 74,4 Prozent. Dies ist im Vergleich mit der durchschnittlichen Stayer-Quote von etwa 46,7 Prozent vergleichsweise hoch, wie die Autoren hervorhoben. Nur in den Sicherheitsberufen (79,3 Prozent), den Gesundheitsberufen mit Approbation (83,8 Prozent) und sozialen Berufen (76 Prozent) sei sie noch höher.
„Endlich aufhören, den Beruf schlecht zu reden“
Zu diesen Zahlen sagte Friedrich Hubert Esser, der Präsident des Bundesinstituts für Berufsbildung: „Erneut macht eine Studie des BiBB deutlich, dass Altenpflegerinnen und Altenpfleger ihrem Beruf treu bleiben. Der Mythos vom Ausstiegsberuf wird damit endgültig widerlegt. Das sollten auch die sogenannten Berufsverbandsvertreter, aber auch zahlreiche Gesundheitspolitiker zur Kenntnis nehmen und endlich aufhören, den Beruf ständig schlecht zu reden.“ Steigende Beschäftigungs- und Ausbildungszahlen seien vielmehr ein Indiz für ein besseres Ansehen. Damit sollte man verantwortungsvoll umgehen und für die Altenpflege werben, statt sie zu beschädigen.“