Semester-End-Blues
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Normalerweise wird hier studiert. Nun könnte man im Bett bleiben. Bild: dpa
Zugegeben: Sich diesem Blues hinzugeben ist ein kleiner Luxus. Endet die Vorlesungszeit, öffnet sich ein Vakuum, das normalerweise durch Seminare, Mensa-Besuche und das Lesen langer Texte gefüllt wäre. Was tun?
Neulich tat ich etwas, das für mich seit einigen Jahren ungewöhnlich geworden ist: Ich ging auf eine Party. Dabei handelte es sich nicht um ein mehr oder minder gemütliches Zusammenkommen in einer mehr oder minder befreundeten WG, in deren Badewanne billiges Bier schwimmt und die das Glück hat, jemanden zu kennen, der oder die halbwegs ein Mischpult bedienen kann. Es handelte sich um eine ausgewachsene Institutsparty: Eine Fachschaftsinitiative hatte also ihrem Institut abgerungen, einen Flur und drei Räume in schummriges Licht legen und einen Musikmix durchlaufen lassen zu dürfen, der Cotton-Eyed-Joe-Dorf-Nostalgien bedienen sowie Shakira-Fans glücklich machen konnte.
Es muss im Winter 2019/2020 gewesen sein, als mir die Kraft für das Aushalten solcher Partys ausgegangen war. Die Pandemie machte dann die gesamte Party-Frage für lange Zeit obsolet, und als es wieder losging, hatte ich endgültig den Anschluss zur Mentalität der feierlustigen Menge verloren.
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