Wie werde ich schlagfertiger?
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„Schlagfertig ja, unverschämt nein“: Passende Erwiderungen für den verbalen Clinch im Büro lassen sich lernen. Bild: picture alliance / Westend61 | harrylidy
Nur wenige schaffen es im Berufsleben, auf Angriffe oder Geringschätzung rhetorisch clever zu reagieren. Aber keine Panik: Es gibt ein paar Tricks.
Es ist ein Klassiker der Geringschätzung in deutschen Arztpraxen und Krankenhäusern. Kommt eine Arzthelferin oder ein Arzthelfer zur Blutabnahme, fragt mancher Patient irritiert: „Ist denn kein Arzt da?“ Auch Medizinerinnen bekommen diese Frage mitunter zu hören, dann ist sie so gemeint: Ist kein männlicher Arzt da, der mich behandeln kann? In solchen Fällen hilft Schlagfertigkeit, die Fähigkeit, direkte oder subtile Angriffe locker zu parieren. Rhetorisch ist das aber nicht jedem gegeben. Und fast jeder kennt dieses Gefühl: Ich weiß schon, was ich auf diese oder jene blöde Bemerkung sagen könnte – aber leider ist es mir erst Stunden später eingefallen und nicht, als es darauf ankam.
Marie-Theres Braun hat Trost parat, sie sagt: „Schlagfertigkeit kann man üben. Es braucht nur etwas Zeit.“ Die Kommunikationsberaterin und Rhetoriktrainerin aus Stuttgart hat hohe Erwartungen, wenn es darum geht, die kleinen und großen verbalen Scharmützel des Berufsalltags beizulegen. Geistreich, gelassen und deeskalierend solle das passieren, sagt sie. Leicht gesagt. Die Nachfrage nach solchen Fähigkeiten ist aber groß, das Angebot an Schlagfertigkeitsliteratur und allerlei Seminaren zum Thema üppig. Mitunter versprechen sie, „nie mehr sprachlos“ zu sein. Oder „geniale Konterstrategien“. Aber das ist etwas anderes. Vermeintliche Schlagfertigkeitsklassiker für jede Situation – „Sie sprechen hörbar, aber nicht verstehbar“ oder „So habe ich das auch mal gesehen. Als ich noch so naiv war“ – lösen Konflikte nicht auf, sondern setzen sie fort.
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