Bildungsrendite : Ein Studium bringt 2,3 Millionen Euro
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Lohnenswerte Durststrecke: Studenten haben meist wenig Geld und fangen später an zu arbeiten. Doch aufs ganze Leben gerechnet rentiert sich das trotzdem. Bild: dpa
Was sind die einzelnen Bildungsabschlüsse wirklich wert? Wie stark lohnt sich ein Studium, was bringt eine Ausbildung? Eine neue Untersuchung liefert Zahlen zu diesen Fragen.
Dass sich Bildung lohnt, gehört zu den Allgemeinplätzen. Aber was sind die einzelnen Abschlüsse tatsächlich wert? Darüber gibt eine neue Untersuchung Aufschluss: Demnach verdient ein Akademiker mit einem beendeten Hochschulabschluss im Laufe seines Berufslebens durchschnittlich rund 2,3 Millionen Euro. Das ist mehr als doppelt so viel wie die 1,08 Millionen Euro, auf die ein Arbeitnehmer ohne Berufsausbildung kommt.
Die formal Unqualifizierten bilden auch das Schlusslicht in der Tabelle, die das Institut für Arbeitsmarkt und Berufsforschung (IAB) berechnet hat. Fachhochschulabschlüsse bringen demnach 2 Millionen Euro ein, das Abitur 1,56 Millionen Euro. Wer eine abgeschlossene Berufsausbildung vorweisen kann, kommt im Laufe seines Erwerbslebens immer noch auf einen Verdienst von fast 1,33 Millionen Euro.
Die Untersuchung geht davon aus, dass Akademiker mit 26 Jahren und damit sieben Jahre später ins Berufsleben eintreten als Personen ohne Abitur. Diesen Rückstand können sie zu Beginn ihrer Karriere nur langsam wettmachen. Dann steigen ihre Gehälter allerdings rapide. „Bis etwa zur Mitte des Erwerbslebens wächst der Abstand zwischen den Gruppen“, heißt es. Anschließend pendele er sich auf stabilem Niveau ein, bevor der Unterschied im rentennahen Alter sogar wieder etwas kleiner wird. Zudem sind die Unterschiede in den Bildungsprämien bei Männern und Westdeutschen am größten. Dies liegt laut Bericht an den Verdienstunterschieden von Männern und Frauen beziehungsweise West- und Ostdeutschen.
„Bildung zahlt sich aus“, lautet das Fazit der IAB-Wissenschaftler. Sie schränken dabei ein, dass ihren Berechnungen die Annahmen einer durchgehenden Erwerbstätigkeit in Vollzeit zu Grunde liegen. Allerdings dürfte das den Unterschied eher noch vergrößern.
Denn während unter Akademikern in Deutschland seit Jahren schon mit einer Arbeitslosenquote von weniger als 3 Prozent Vollbeschäftigung herrscht, tragen Personen ohne Abschluss das mit Abstand höchste Risiko, arbeitslos zu werden. Außerdem vermuten die Autoren, dass (Hoch-)Qualifizierte seltener unfreiwillig in Teilzeit arbeiten und später in Rente gehen.