Pläne für die Einwanderung : Was werden die ausländischen Fachkräfte bringen?
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Können Einwanderer die Fachkräfte-Sorgen der Arbeitgeber mildern? Bild: dpa
Die neuen Pläne der Regierung zur Fachkräfteeinwanderung stoßen auf unterschiedliche Resonanz: Die Kommunen warnen vor „Illusionen“, das Handwerk hofft auf eine Linderung seines Nachwuchsmangels.
Die Kommunen haben vor „Illusionen“ im Zusammenhang mit den Plänen der Bundesregierung für die Einwanderung von Fachkräften gewarnt. „Den Fachkräftemangel in Deutschland wird das neue Gesetz nicht beheben, sondern allenfalls leicht abmildern können“, sagte Gerd Landsberg, Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städte- und Gemeindebunds, den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Donnerstag).
Das neue Fachkräfteeinwanderungsgesetz, dem der Bundestag noch zustimmen muss, werde mit zu großen Erwartungen verbunden. Die Erhöhung der Zuwanderung aus Nicht-EU-Staaten werde keinen nennenswerten Einfluss auf den Fachkräftemangel haben.
In der Diskussion um einen Spurwechsel zwischen Asylrecht und Einwanderungsrecht sprach sich Landsberg für eine Stichtagsregelung aus - für die „große Zahl von geduldeten Ausländern in Deutschland, die seit Jahren hier leben, arbeiten und gut integriert sind“. Viele Unternehmen würden sich dagegen wehren, „wenn diese Personen zur freiwilligen Ausreise angehalten oder sogar abgeschoben werden“. Eine Stichtagsregelung würde dazu führen, dass „die Integrierten, die hier arbeiten, bleiben dürfen, ohne dass man einen weiteren Anreiz schafft, ohne Asylgrund nach Deutschland zu kommen“.
Das Handwerk ist voller Hoffnung
Das deutsche Handwerk hofft hingegen, dass das geplante Einwanderungsgesetz den Mangel sehr wohl lindern werde. „Damit werden die Weichen für ein modernes Zuwanderungsrecht gestellt“, sagte der Präsident des Zentralverbands des Deutschen Handwerks (ZDH), Hans-Peter Wollseifer, dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ (Donnerstag). „Allein im Handwerk weist die Bundesagentur für Arbeit 150.000 fehlende Fachkräfte aus“, fügte er hinzu. Er gehe aber davon aus, dass es in Wahrheit rund 250.000 seien, da viele Betriebe ihre offenen Stellen gar nicht mehr meldeten.
Kritik kam von NRW-Integrationsminister Joachim Stamp. „Der vorliegende Entwurf greift zu kurz. Wir brauchen ein umfassendes Einwanderungsgesetz, das sämtliche Fragen von Migration und Integration widerspruchsfrei regelt“, sagte er der Zeitung.