Komm, spielen wir um die neue Stelle!
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Karrieresprung mit Hilfe von KI? Bild: Josh McKible
Anschreiben und Lebenslauf waren gestern. Heute machen Bewerber Computerspiele und lassen sich von Künstlicher Intelligenz testen. Nicht allen ist ganz wohl dabei.
Der Einstellungstest besteht aus einem Link. Klick – ich lande auf einer Seite mit dem bunten Bild einer amerikanischen Straßenszene. In der Mitte des Bildschirms steht ein Text: „Nadine, willkommen!“ steht da und: „Als Teil Deiner Bewerbung werden wir mit Hilfe dieser Computerspiele ein personalisiertes Profil von Dir erstellen. Das wird uns helfen, Deine Stärken zu identifizieren und herauszufinden, welche künftigen Projekte zu Dir passen.“ Wie bitte? Ich soll Computerspiele spielen, um mich für eine Stelle zu bewerben? Ist das wirklich ernst gemeint?
Das ist es. Das Bewerbungstool stammt von einem amerikanischen Unternehmen namens „Pymetrics“. Die insgesamt zwölf Computerspiele sind in Wirklichkeit auch keine reinen Spiele, sondern ausgeklügelte Persönlichkeitstests, entwickelt von Psychologen und verpackt in eine spielerische Form. Ich soll mit fiktiven Spielpartnern unter wechselnden Umständen virtuelle Geldbeträge teilen, ich soll per Mausklick Luftballons so weit wie möglich aufpumpen, aber bitte schön nicht bis zum Platzen. Lange Zahlenreihen muss ich mir merken, Emotionen aus Fotografien von Gesichtern ablesen und aus bunten Scheiben Türmchen bauen.
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