Die HRK verkauft die Wissenschaft
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Das Projekt „Deal“ will die Biliotheksetats (hier die Universität Freiburg) entlasten - mit Nebenfolgen Bild: Andreas Secci/Artur Images
Das Projekt „Deal“ soll die Macht der Großverlage brechen. Stattdessen perfektioniert es ihr Geschäftsmodell – zum Nachteil der Wissenschaftler.
Die drei Großverlage Elsevier, Springer Nature und Wiley gelten in der Wissenschaft als das Verlag gewordene Übel, weil sie die Bibliotheken mit Preisdiktaten erpressen, Traumrenditen von bis zu vierzig Prozent einfahren und nebenbei noch festlegen, wie wissenschaftliche Reputation gemessen wird: durch Publikation in einem ihrer hochrangigen Journale, denen sich kein Wissenschaftler mit Ambitionen entziehen kann.
Deshalb wurde es als Durchbruch gefeiert, als die „Deal-Gruppe“, ein Verbund von Wissenschaftsinstitutionen und Bibliotheken unter dem Dach der Hochschulrektorenkonferenz (HRK), im Januar nach jahrelangen Verhandlungen ihren ersten Vertragsabschluss präsentierte. Einig geworden war man mit sich Wiley, dem kleinsten der großen drei. Ein Vertrag mit Springer Nature soll bis Jahresende folgen. Die Verhandlungen mit dem Dritten und Größten im Bunde, dem niederländischen Verlag Elsevier, treten zwar auf der Stelle. Aber nach der Einigung mit Wiley steigt auch hier der Druck: Wer den ersten Zugriff auf die Millionenetats hat, die von der Deal-Gruppe verteilt werden, kann die Konkurrenz weit distanzieren.
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