Analyse von Immunzellen : Künstliche Intelligenz stellt Prognosen für Darmkrebspatienten
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Bild: Unimedizin Mainz/Sebastian Försch
Wie erfolgreich eine Behandlung von Dickdarmkrebs verlaufen wird, lässt sich anhand der Aktivität von Immunzellen vorhersagen. Mainzer Mediziner haben eine Künstliche Intelligenz für diese Aufgabe geschult. Ihre Vorhersagen erreichen eine Genauigkeit von bis zu 80 Prozent.
Forscher der Mainzer Universitätsmedizin haben eine Künstliche Intelligenz entwickelt, mit der die Heilungschancen von Darmkrebspatienten genauer vorhergesagt werden sollen. Das Modell analysiert mikroskopische Aufnahmen des Tumorgewebes und bewertet die Aktivität von Immunzellen, die den Krebs angreifen (Foto). Nach Angaben des Erstautors Sebastian Försch ermöglicht die Methode bessere Prognosen über den Therapieerfolg als etwa die manuelle Zählung von weißen Blutkörperchen.
Um die Künstliche Intelligenz zu trainieren, haben die Wissenschaftler mehr als 300.000 mikroskopische Gewebebilder von etwa 1000 Menschen mit Dickdarmkrebs verwendet. Durch Analyse der Aufnahmen hat das Programm einen Wert bestimmt, der darüber Auskunft gibt, wie effektiv die körpereigene Abwehr den Tumor attackiert. Daraus lässt sich eine Vorhersage der rückfallfreien Überlebenszeit ableiten. Die Genauigkeit der Prognose lag dabei den Angaben zufolge bei 80 Prozent.