Der lange Schatten des Lehrermangels
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Nicht fürchten die Kultusministerien derzeit mehr als die Rede von der Vier-Tage-Woche. Bild: Picture Alliance
Lange geredet, nichts getan: Der Lehrermangel ist da – und jetzt sollen noch das Startchancenprogramm der Bundesregierung und der verlässliche Ganztag umgesetzt werden. Wie geht es weiter an deutschen Schulen?
Kaum hatte die Expertenkommission der Kultusministerkonferenz Ende Januar ihre Empfehlungen zur Behebung des Lehrermangels vorgestellt, kaum hatten die Gewerkschaften die zum Teil einschneidenden Vorschläge als verfehlt zurückgewiesen, kam es, wie es kommen musste im Bildungsföderalismus: Jedes Bundesland pickte sich aus dem Maßnahmenstrauß der Wissenschaftler heraus, was ihm passte.
In Höchstgeschwindigkeit stellte sich Mecklenburg-Vorpommerns Bildungsministerin auf die Seite der Lehrer, von denen in dem Bundesland besonders viele fehlen. Simone Oldenburg (Die Linke) versprach, dass es keine Mehrarbeit geben werde, und warb zuletzt sogar mit einer Verbesserung bei den Altersanrechnungsstunden. Bayern hatte sich schon Wochen zuvor unverhohlen im Abwerbemodus präsentiert. Markus Söder machte es zur Chefsache, für die 6000 neuen Lehrerstellen, die das Land in den kommenden Jahren benötigt, mit Gehaltsanreizen zu werben, womit er eine alte Vereinbarung innerhalb der Kultusministerkonferenz aufkündigte, der zufolge jedes Land seine eigenen Lehrer ausbildet und nicht aktiv in fremden Jagdgründen wildert. Bremen forderte schon einen Staatsvertrag, um derlei Konkurrenzverhalten zu regulieren.
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