Interview-Reihe „Auf ein Wort“ : Mir gefällt die Offenherzigkeit
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Jonas Theisinger, 22 Jahre, Hochschule für Gestaltung Offenbach, 6. Semester Design Bild: Rainer Wohlfahrt
Jonas Theisinger mag die Freiheiten, die ihm sein Design-Studium in Offenbach bietet. Über die Vorteile einer florierenden Mensa und eines Studentenjobs in der Kletterhalle berichtet er im Kurzinterview.
Was liegt an diese Woche?
Jonas Theisinger: Ich habe noch Semesterferien, entspanne etwas und gehe feiern. Ich muss aber noch eine Projektarbeit abschließen. Dafür muss ich ein Interview, das ich mit einem Designer geführt habe, transkribieren.
Was gefällt Ihnen an dem Fach, das Sie studieren?
Die Freiheit. Wir können von Möbeldesign über Industriedesign bis Automobildesign in alle Richtung gehen.
Und was stört Sie?
Ein bisschen die Transparenz und die Organisation. Zum Beispiel habe ich noch ein paar offene Noten vom vorletzten Semester. Das dauert ein bisschen länger.
Was wollten Sie Ihrem Hochschulrektor schon immer sagen?
Die Möglichkeiten außerhalb des regulären Studienplans könnten etwas mehr beleuchtet werden. Wir können zum Beispiel Kurse auch bei der Kunst oder Workshops machen. Da könnte etwas offensichtlicher sein, wie wir dort reinkommen.
Ihr Lieblingsort in der Hochschule?
Die Mensa. Hier ist wirklich das Zentrum. Natürlich esse ich hier, aber hier arbeitet man auch, trifft sich, bespricht sich. Hier kommen Künstler und Designer zusammen.
Und wohin gehen Sie auf keinen Fall, wenn Sie nicht müssen?
Eigentlich gibt es keinen Ort, für den ich mich extra motivieren muss.
Wo ist an der Hochschule der beste Ort zum Flirten?
Entweder draußen bei den ganzen Sitzgelegenheiten oder in der Kapelle. Dort sind Events, und man trifft alle Leute aus der Hochschule.
Wie wohnen Sie?
In Offenbach in einer WG, nicht weit weg von der Hochschule. Da brauche ich mit dem Fahrrad fünf Minuten.
Wie finanzieren Sie Ihr Studium?
Ich bekomme Geld von den Eltern. Dann bekomme ich Bafög und arbeite nebenbei in der Kletterhalle. Das ist aber nicht notwendig, sondern eröffnet mir neue Möglichkeiten. Ich bekomme da freien Eintritt, und Klettern ist sonst sehr teuer.
Wo gehen Sie abends am liebsten hin?
In die Kletterhalle auf jeden Fall. Wir haben aber auch ein paar Bars, „Le Belge“ ist super. Da gibt es verschiedene belgische Biere. Man ist aber auch schnell bei Kommilitonen eingeladen und sitzt dann in der Küche.
Was gefällt Ihnen an Offenbach, was nicht?
Die mangelnde Sauberkeit gefällt mir nicht. Dass Offenbach architektonisch kein Highlight ist, ist offensichtlich. Aber auch der Respekt der Umwelt gegenüber ist gering. Was mir extrem gefällt, ist die Offenherzigkeit. Die Leute sind füreinander da. Hier bekommt man auch den verlorenen Geldbeutel nach Hause geliefert, und das Geld ist noch drin.
Was wollen Sie nach dem Studium machen?
Ich würde gerne erst mal reisen gehen und im Ausland nach Praktika schauen.
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Jonas Theisinger, 22 Jahre, Hochschule für Gestaltung Offenbach, 6. Semester Design
Aufgezeichnet von Tom Schmidtgen