Die Crux mit dem Doktortitel
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Ist die Promotion wirklich ein Garant für einen guten Job und ein hohes Gehalt? Bild: Wolfgang Eilmes
Eine Promotion gilt als Karriere-Turbo. Angeblich steigert sie die Einstellungschancen und das Gehalt. Wenn es doch nur so einfach wäre.
Als Sebastian seine Doktorarbeit schrieb, wurde ihm klar: So will er auch mal in seinem späteren Beruf arbeiten. Das wissenschaftliche Schreiben und die fachliche Auseinandersetzung mit seinem Forschungsthema, der Geographiedidaktik, machten ihm Spaß, und er hatte gute Noten. Doch dann teilte ihm das Institut mit, dass es seine Stelle als wissenschaftliche Hilfskraft nach der Promotion nicht verlängern könne – er musste sich also nach Alternativen umsehen.
Er bewarb sich bei einer Behörde, die eigentlich nur nach Master-Absolventen gesucht hatte. „Beim Vorstellungsgespräch kamen wir dann darauf zu sprechen, dass ich promoviert habe“, sagt der 32-Jährige. „Die Beamten waren sich unsicher, ob sie wirklich einen Mitarbeiter mit Doktortitel einstellen wollen.“ Ein paar Tage später erhielt er eine Absage. Die Behörde fand offenbar, dass er nicht ins Team passe. Ihr Argument: „Unsere Mitarbeiter sind geradlinig und einfach. Ein Doktortitel beeindruckt hier niemanden.“
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