Willkommen im Dauer-Assessment
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Protest an der Universität Kassel gegen Kettenverträge im akademischen Mittelbau Bild: dpa
Professuren mit Tenure Track werden als Wunderwaffe bei der Reform der akademischen Karrierewege gepriesen. Doch in der geplanten Form verlängern sie die Krise des Mittelbaus. Ein Gastbeitrag
Die deutsche Hochschulpolitik braucht zumeist lange, um auf erkannte Probleme zu reagieren, und bringt dann nicht selten Verschlechterungen hervor. Gegenwärtig droht eine Novelle des Wissenschaftszeitvertragsgesetzes ihr Ziel zu verfehlen. Die Reform soll den in dieser Drastik weltweit einmaligen Missstand beheben, dass wissenschaftliche Laufbahnen in Deutschland gewöhnlich mit einer Serie von Zeitverträgen beginnen und regelmäßig ins Nichts führen, wenn der sogenannte Nachwuchs mit Anfang oder Mitte vierzig fertig „qualifiziert“ ist.
Seine Mitglieder haben dann bereits jahrelang für die Hochschulen gearbeitet, erhalten aber mehrheitlich keine der knappen Professuren, die als einzige reguläre Dauerstelle verfügbar sind. Um das zu ändern, wurde vorgeschlagen, für promoviertes Personal Festanstellungen zur Regel zu machen – etwa von Verdi, der Gewerkschaft für Erziehung und Wissenschaft, dem Promovierendennetzwerk N und dem Netzwerk für Gute Arbeit in der Wissenschaft. Größere Chancen könnte jedoch ein Modell haben, das die Probephase weiter verfestigen und bei unklugem Einsatz sogar verlängern würde: der Tenure Track.
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